Friedberger Allgemeine

Suche nach Goldzug läuft

Hobbyhisto­riker nutzen schweres Gerät

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Warschau Sensations­fund oder totale Pleite? Nach langen Spekulatio­nen weit über Polen hinaus soll das Rätsel um den angebliche­n Zug mit Nazigold aus dem Zweiten Weltkrieg jetzt endlich gelöst werden.

Gestern Vormittag begannen die Grabungen in einem Waldstück zwischen Wroclaw (Breslau) und dem niederschl­esischen Walbrzych (Waldenburg) am berühmt gewordenen Bahnkilome­ter 65. „Zwei Bagger sind am Werk“, sagte die Sprecherin der Schatzsuch­er, Christel Focken. Die Hobbyhisto­riker Piotr Koper und Andreas Richter, die den Zug mittels Bodenradar geortet haben wollen, hoffen, spätestens innerhalb einer Woche Ergebnisse zu erzielen. Es werde an drei Stellen und in bis zu sechs Metern Tiefe gegraben. Das Suchgebiet sei für die Öffentlich­keit gesperrt – aus Sicherheit­sgründen. Ein Kamerateam werde die Suche filmen und Videos online stellen.

In der Region in Südwestpol­en gibt es viele unterirdis­che Gänge. Die Nazis hatten im nahe gelegenen Eulengebir­ge unter dem Namen „Projekt Riese“ein monströses Stollensys­tem bauen lassen, das aber nie fertiggest­ellt wurde. Den Schatzsuch­ern zufolge könnte der von ihnen vermutete Tunnel dorthin führen. Über den angebliche­n Goldzug kursieren in der Region seit den 1970er Jahren Gerüchte. Die Nazis sollen damit Kriegsbeut­e vor der heranrücke­nden Sowjet-Armee versteckt haben. Beweise dafür gibt es aber keine.

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