Jubel nach drei Nullrunden
Deutsche Springreiter liegen nach dem ersten Teil der Mannschaftswertung auf Platz eins. Nur Ludger Beerbaum patzt
Rio de Janeiro Der Bundestrainer klatschte seinen Assistenten nach der dritten Null-Runde seiner Reiter ab. „Das war ganz, ganz wichtig“, sagte Otto Becker am Dienstag nach dem kurzen Freudenausbruch mit Heinrich Hermann Engemann. Ohne Strafpunkt gehen seine Springreiter nun in die entscheidende Runde am Mittwoch in Rio de Janeiro. Becker kündigte an: „Das wird noch eine ganz heiße Kiste.“
Die deutsche Mannschaft um Routinier Ludger Beerbaum steht nach dem ersten von zwei Teilen auf Platz eins. Allerdings liegen die USA, die Niederlande und Brasilien mit ebenfalls null Strafpunkten gleichauf.
Der erste Tag der Teamwertung begann mit der ersten makellosen Runde von Christian Ahlmann, der mit Taloubet sicher über den Parcours ritt. „Er war sehr frisch und konzentriert“, lobte der Reiter aus Marl seinen 16-jährigen Hengst: „Er war sehr kraftvoll und mit einer Super-Kondition.“Ähnlich sah es bei Meredith Michaels-Beerbaum aus Thedinghausen mit Fibonacci aus. „Ich bin erleichtert“, gab die in den USA geborene Reiterin zu: „Man spürt den Druck.“Die als Ersatzreiterin angereiste MichaelsBeerbaum war kurzfristig für Marcus Ehning ins Team gerutscht, dessen Pferd Cornado nicht fit war. Schon nach dem dritten Reiter war klar, dass das deutsche Team mit dem Optimalergebnis in den zweiten Tag geht. Daniel Deußer blieb mit First Class ebenfalls ohne Strafpunkt. „Das ist uns gut geglückt“, sagte der im belgischen Mechelen lebende Hesse. Nach den drei fehlerfreien Runden war Ludger Beerbaum an der Reihe. Doch der 52-Jährige aus Riesenbeck kassierte mit Casello einen Abwurf. Da nur die drei besten Resultate zählen, lieferte der viermalige Olympiasieger das Streichergebnis.
Gute Ritte zeigten auch die beiden deutschen Reiter im Team der Ukraine. Ulrich Kirchhoff aus Lohne kassierte mit Prince de la Mare einen Abwurf, der Emsbürener Rene Tebbel mit Zipper einen Zeitfehler. Beide haben noch Chancen auf einen Platz im Einzel-Finale.
Das ukrainische Team schied hingegen ebenso aus wie Paul Schockemöhle mit den von ihm trainierten Japanern. Auch für Großbritannien, Sieger vor vier Jahren in London, ist der Wettbewerb beendet.