Mörder erpresste Lidl
Verbrechen Er steht im Fall Anneli vor Gericht
Dresden Knapp drei Wochen vor der Entführung und Ermordung der 17-jährigen Anneli-Marie aus Sachsen soll einer der mutmaßlichen Täter versucht haben, 1,2 Millionen Euro von einer Supermarktkette zu erpressen. Dem Spiegel zufolge handelt es sich dabei um Lidl.
In zwei Anrufen drohte ein Mann Ende Juli mit präparierten Produkten und einer „Ätherbombe“, wie Kriminaloberkommissar Kurt Hammer gestern im Anneli-Prozess vor dem Landgericht Dresden sagte.
Mitte August seien den Ermittlern Parallelen zu dem Entführungsfall aufgefallen: die Höhe der geforderten Summe und die gewünschte Überweisung auf ein Offshorekonto in Malta. In den Gesprächsaufzeichnungen erkannte ein Experte den Angeklagten Markus B. an seiner Stimme. Der 40-Jährige und ein Komplize sollen die Unternehmertochter im August 2015 nahe ihres Elternhauses in Robschütz bei Meißen verschleppt und Lösegeld gefordert haben – ebenfalls 1,2 Millionen Euro. Anneli wurde tags darauf erdrosselt aufgefunden.