Weniger Zuschauer als 2015
Aber die Bilanz des Jazzsommers stimmt trotzdem
Musikalisch war alles in bester Ordnung: Festivalleiter Christian Stock ist mit den Darbietungen der Musiker, die er zu den fünf großen JazzKonzerten im Botanischen Garten eingeladen hat, hochzufrieden. „Da war keiner dabei, der abgefallen wäre“, sagt er. Ob nun die beiden Avishai Cohens (einmal der Trompeter, einmal der Bassist), ob nun Antonio Sanchez oder Rudresh Mahanthappa. „Das war durchweg alles hochklassig“, sagt Stock.
Anders sieht es aus, wenn die nackten Zahlen betrachtet werden. Aber nach einem rekordverdächtigen Jahr 2015 mit 5500 Besuchern hat man es im Folgejahr immer schwer. Heuer kamen rund 4200 Besucher zu den Jazzkonzerten im Botanischen Garten und den Matineen im Brunnenhof des Zeughauses. Stock, der künstlerische Leiter des Jazz-Festivals, erklärt den Rückgang auch damit, dass zwei Konzerte im Botanischen Garten nicht Open-Air, sondern im Glashaus stattfinden mussten. Und dort hat weniger Publikum Platz. „Aber es ist müßig darüber zu spekulieren, was nun die genauen Gründe sind. Das sind alles Spekulationen“, sagt Stock. Ob es am Wetter, der Auswahl der Künstler, Konkurrenzangeboten anderswo in der Stadt gelegen habe, das könne er nicht sagen. Nur, dass es über die Jahre einen konstant hohen Besucherzuspruch gebe. „Unser Haupteinzugsgebiet ist gut 150 Kilometer groß“, sagt Stock. Es gebe aber auch Gäste aus Frankfurt, Österreich und der Schweiz, die extra für den Jazzsommer nach Augsburg kommen.
Trotz der durchwachsenen Zuschauerzahlen kommt der 24. Internationale Augsburger Jazzsommer auf eine ausgeglichene Bilanz. Mehr als die 20000 Euro städtischer Eigenanteil sind nicht nötig.
Ob das Jubiläum im nächsten Jahr etwas Besonderes werde, könne Stock jetzt noch nicht sagen. „Das hängt ganz stark davon ab, welche Musiker im Sommer 2017 auf Tournee sind, welche Möglichkeiten sich dadurch für die Augsburger Konzerte ergeben.“