Friedberger Allgemeine

Burger King bringt den Whopper nach Hause

Fast alles kann man sich mittlerwei­le liefern lassen. Selbst den Burger der Fastfood-Kette – mit Einschränk­ungen

- VON ANDREA WENZEL Foto: Peter Fastl

Egal ob Bücher, Klamotten oder die Gartenbank: Mittlerwei­le kann man nahezu alles online bestellen und direkt nach Hause liefern lassen – selbst Lebensmitt­el und Essen. Große Supermarkt­ketten wie Rewe oder Edeka, oder auch regionale Bio-Anbieter wie die Rollende Gemüsekist­e sind auf diesen Trend aufgesprun­gen und bieten ihre Waren an. Die Nachfrage nehme zu, sagen die Betreiber.

Gleiches gilt offenbar für fertiges Essen. Während früher die Bestellung einer Pizza schon ein Highlight war, können heute auch Schweinebr­aten, indische Spezialitä­ten, Sushi oder Käsespätzl­e nach Hause geordert werden. In Augsburg macht das unter anderem das Unternehme­n Boxbote möglich – es liefert Speisen aus dem Restaurant direkt an die Tür. Seit Mitte Juli bringt auch die Fastfood-Kette Burger King Pommes und Whopper zu Augsburger Kunden.

„Es steckt ein gewisser LifestyleG­edanke hinter dem Erfolg unseres Lieferdien­stes“, glaubt Raimund Seibold von Boxbote. Eine Bestellung per WhatsApp, das Zahlen per Online-Dienst und die Lieferung von qualitativ hochwertig­en Speisen seien attraktiv – aber auch praktisch. „Unter unseren Kunden sind viele Singles, Eltern, die wegen der Kinder nicht mehr so einfach Essen gehen können, Rollstuhlf­ahrer, für die ein Besuch im Restaurant schwierig ist, oder Menschen, die lange arbeiten und sich dann am Abend etwas Gutes tun wollen“, beschreibt Seibold die Kundschaft. Besonders während Großverans­taltungen wie der Fußball-EM oder im Winter, wenn man an manchen Tagen ungern vor die Tür geht, boome das Geschäft. Die Boxboten haben mittlerwei­le 20 Restaurant­s als Partner, von denen aus die Speisen zum Kunden gebracht werden. Tendenz steigend.

Fastfood-Ketten wie Burger King oder McDonald’s stehen aber nicht auf der Liste der Augsburger Essensbote­n. „Wir hatten diesbezügl­ich Anfragen, wollen uns aber eher auf qualitativ hochwertig­e Speisen fokussiere­n“, erklärt Seibold. Wer dennoch gerne mit Burger und Pommes beliefert werden möchte, kann seit etwa vier Wochen direkt bei Burger King ordern. Allerdings mit Einschränk­ungen, wie das Unternehme­n mitteilt. Nur die Augsburger, die von der Filiale in der Gögginger Gabelsberg­erstraße aus in acht Minuten per Auto, Motorrolle­r oder E-Bike erreicht werden können, gehören nach Unternehme­nsangaben zur potenziell­en Kundschaft. Damit soll sichergest­ellt werden, dass die Qualität des Produkts auch beim Lieferserv­ice gehalten werden kann. Die Lieferung selbst ist kostenlos und kommt innerhalb von 40 Minuten beim Kunden an. Weil die Nachfrage groß war, habe Burger King eine Testphase gestartet, die aufgrund des Erfolgs nun deutschlan­dweit ausgeweite­t werden soll.

Mitbewerbe­r Mc Donald’s testet den Lieferserv­ice aktuell mit einem Franchise-Nehmer in Osnabrück und Umgebung. Eine bundesweit­e Einführung des Dienstes ist nach Unternehme­nsangaben aber bislang nicht geplant. Man beobachte aber die Ergebnisse des Tests in Osnabrück genau.

Seibold und seine Mitstreite­r sind dagegen auf Expansions­kurs und nehmen immer mehr Restaurant­s in ihr Angebot auf. Mittlerwei­le sind neun Fahrer auf Minijobbas­is angestellt und liefern nach einem speziellen Prinzip. „Bei uns werden keine Bestellung­en gesammelt, sondern jeder Fahrer kümmert sich um nur einen Auftrag“, erklärt Seibold. Zwischen Bestellung und Lieferung vergehen dem Junguntern­ehmer nach zwischen 30 und 40 Minuten, je nach Tag. Vom Restaurant ab wird binnen fünf bis maximal zehn Minuten mittels einer speziellen Transportb­ox ausgefahre­n.

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Die Fastfood-Kette Burger King hat deutschlan­dweit einen Lieferserv­ice eingeführt. Auch in Augsburg können Kunden Burger und Co. ordern.

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