Burger King bringt den Whopper nach Hause
Fast alles kann man sich mittlerweile liefern lassen. Selbst den Burger der Fastfood-Kette – mit Einschränkungen
Egal ob Bücher, Klamotten oder die Gartenbank: Mittlerweile kann man nahezu alles online bestellen und direkt nach Hause liefern lassen – selbst Lebensmittel und Essen. Große Supermarktketten wie Rewe oder Edeka, oder auch regionale Bio-Anbieter wie die Rollende Gemüsekiste sind auf diesen Trend aufgesprungen und bieten ihre Waren an. Die Nachfrage nehme zu, sagen die Betreiber.
Gleiches gilt offenbar für fertiges Essen. Während früher die Bestellung einer Pizza schon ein Highlight war, können heute auch Schweinebraten, indische Spezialitäten, Sushi oder Käsespätzle nach Hause geordert werden. In Augsburg macht das unter anderem das Unternehmen Boxbote möglich – es liefert Speisen aus dem Restaurant direkt an die Tür. Seit Mitte Juli bringt auch die Fastfood-Kette Burger King Pommes und Whopper zu Augsburger Kunden.
„Es steckt ein gewisser LifestyleGedanke hinter dem Erfolg unseres Lieferdienstes“, glaubt Raimund Seibold von Boxbote. Eine Bestellung per WhatsApp, das Zahlen per Online-Dienst und die Lieferung von qualitativ hochwertigen Speisen seien attraktiv – aber auch praktisch. „Unter unseren Kunden sind viele Singles, Eltern, die wegen der Kinder nicht mehr so einfach Essen gehen können, Rollstuhlfahrer, für die ein Besuch im Restaurant schwierig ist, oder Menschen, die lange arbeiten und sich dann am Abend etwas Gutes tun wollen“, beschreibt Seibold die Kundschaft. Besonders während Großveranstaltungen wie der Fußball-EM oder im Winter, wenn man an manchen Tagen ungern vor die Tür geht, boome das Geschäft. Die Boxboten haben mittlerweile 20 Restaurants als Partner, von denen aus die Speisen zum Kunden gebracht werden. Tendenz steigend.
Fastfood-Ketten wie Burger King oder McDonald’s stehen aber nicht auf der Liste der Augsburger Essensboten. „Wir hatten diesbezüglich Anfragen, wollen uns aber eher auf qualitativ hochwertige Speisen fokussieren“, erklärt Seibold. Wer dennoch gerne mit Burger und Pommes beliefert werden möchte, kann seit etwa vier Wochen direkt bei Burger King ordern. Allerdings mit Einschränkungen, wie das Unternehmen mitteilt. Nur die Augsburger, die von der Filiale in der Gögginger Gabelsbergerstraße aus in acht Minuten per Auto, Motorroller oder E-Bike erreicht werden können, gehören nach Unternehmensangaben zur potenziellen Kundschaft. Damit soll sichergestellt werden, dass die Qualität des Produkts auch beim Lieferservice gehalten werden kann. Die Lieferung selbst ist kostenlos und kommt innerhalb von 40 Minuten beim Kunden an. Weil die Nachfrage groß war, habe Burger King eine Testphase gestartet, die aufgrund des Erfolgs nun deutschlandweit ausgeweitet werden soll.
Mitbewerber Mc Donald’s testet den Lieferservice aktuell mit einem Franchise-Nehmer in Osnabrück und Umgebung. Eine bundesweite Einführung des Dienstes ist nach Unternehmensangaben aber bislang nicht geplant. Man beobachte aber die Ergebnisse des Tests in Osnabrück genau.
Seibold und seine Mitstreiter sind dagegen auf Expansionskurs und nehmen immer mehr Restaurants in ihr Angebot auf. Mittlerweile sind neun Fahrer auf Minijobbasis angestellt und liefern nach einem speziellen Prinzip. „Bei uns werden keine Bestellungen gesammelt, sondern jeder Fahrer kümmert sich um nur einen Auftrag“, erklärt Seibold. Zwischen Bestellung und Lieferung vergehen dem Jungunternehmer nach zwischen 30 und 40 Minuten, je nach Tag. Vom Restaurant ab wird binnen fünf bis maximal zehn Minuten mittels einer speziellen Transportbox ausgefahren.