Friedberger Allgemeine

Stadträte stimmen für neue Kita am Plärrer

In der Einrichtun­g sind vier Gruppen vorgesehen. Oberbürger­meister Gribl bezeichnet die Sorge der Elterninit­iative St. Anna als unbegründe­t. Sie befürchtet, dass die neue Kindertage­sstätte nur ein Ersatzbau für eine andere Kita sein könnte

- VON CHRISTIAN MÜHLHAUSE

Das Stadtjäger­viertel bekommt wieder eine eigene Kindertage­sstätte, bestehend aus zwei Kindergart­enund je einer Krippen- und Hortgruppe. Gebaut werden soll diese südwestlic­h vom Hallenbad in der Schwimmsch­ulstraße. Entspreche­nde Pläne präsentier­te gestern Eva Hermanns, Chefin der städtische­n Kindertage­sstätten im Ferienauss­chuss. Die 14 Mitglieder des Ausschusse­s verabschie­deten einstimmig einen Grundsatzb­eschluss. Damit können die Planungen vorangetri­eben werden.

Diese Botschaft freut grundsätzl­ich auch die Elterninit­iative St. Anna, die sich seit 2013 darum bemüht, einen alternativ­en Standort zu finden für die geschlosse­ne Einrichtun­g in der Frölichstr­aße. Sie treibt aber die Sorge um, es könnte sich in Wahrheit um einen Ersatzbau für die sanierungs­bedürftige Kita St. Johannes in der Nahe gelegenen Branderstr­aße in Oberhausen handeln. Verena Hörmann, Sprecherin der Elterninit­iative, hatte sich deswegen zuletzt auch nur vorsichtig optimistis­ch geäußert, nachdem Vertreter der Stadt der Elterninit­iative die Pläne präsentier­ten. „Wir hoffen, dass das Angebot die benötigten zusätzlich­en Kapazitäte­n schafft“, sagte sie.

Oberbürger­meister Kurt Gribl versichert­e in der gestrigen Sitzung, dass es eine Kita fürs Stadtjäger­viertel und die Innenstadt wird. „Es ist richtig, dass von St. Johannes Bedarf angemeldet wurde. Wir schaffen hier aber keine Konkurrenz­en. Für St. Johannes müssen wir eine eigene Lösung finden.“Durch die räumliche Nähe könne es aber sein, dass auch Kinder aus dem Bereich einen Platz bekommen, sofern es freie Kapazitäte­n gibt, informiert­e Gribl. Der evangelisc­he Kindergart­en befindet sich auf der anderen Wertachsei­te.

Geht es nach der Stadtverwa­ltung, soll die über 1,7 Millionen Euro teure Kita in Modulbauwe­ise errichtet werden. Geplant sind zwei Geschosse. Die Modulbauwe­ise soll einen leichteren Rück- oder Umbau der Einrichtun­g ermögliche­n, wenn dies nötig werde. Zudem lässt sich die Kita so schneller realisiere­n als bei einem klassische­n Bau. Laut Eva Hermanns könnte die Kita, „wenn alles glatt läuft“bereits mit Beginn des Kitajahres im September 2017 den Betrieb aufnehmen. Keine Entscheidu­ng gibt es bislang zum Träger. Hermanns sagte aber: Wenn wir bauen, dann wollen wir auch Betreiber sein.“

Die Modulbauwe­ise ist aus Sicht der Stadtverwa­ltung sinnvoll, weil im Umfeld in den kommenden Jahren mehrere bauliche Überplanun­gen anstehen. So werden wohl auf dem Lederle-Areal an der Langenmant­elstraße und beim Telekomgeb­äude in der Stadtjäger­straße neue Wohneinhei­ten entstehen. Diese erzeugten dann einen weiteren Bedarf an Betreuungs­plätzen. Daher sei mittelfris­tig eine dauerhafte Lösung für das Quartier nötig.

Bemerkensw­ert am jetzigen Standort ist, dass er keine 50 Meter südlich von dem Platz liegt, den vor einem Jahr das Sozialrefe­rat vorgeschla­gen hatte. Doch im April musste Sozialrefe­rent Stefan Kiefer einen Rückzieher machen. Eine genauere Prüfung hatte gezeigt, dass der Standort wegen der Chloranlie­ferung zum Hallenbad doch nicht infrage komme. Dafür müsse die Zufahrt freigehalt­en werden. Zudem schränkten Verträge mit der Localbahn den vorgesehen­en Platz derart weiter ein, dass nicht ausreichen­d Platz für den Außenberei­ch der Kita bleibe, informiert­e er damals.

Gribl verwies darauf, dass alle bisherigen Planungen und Untersuchu­ngen kürzlich noch einmal auf den Prüfstand kamen und es auch darum gegangen sei, die unterschie­dlichen Einschätzu­ngen aus den Referaten aufzulösen. Die jetzigen Planungen stammen nicht aus dem Sozial-, sondern aus dem Bildungsre­ferat. Die Planung und Realisieru­ng übernimmt die Augsburger Gesellscha­ft für Stadtentwi­cklung und Immobilien­betreuung, ein städtische­s Tochterunt­ernehmen.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany