Verdient, aber glanzlos
Beim 2:0 gegen den Fünftligisten Ravensburg wird wieder einmal eine Schwäche des FC Augsburg deutlich. Der Bundesligist vergibt zu viele Chancen
Pfullendorf Der FC Augsburg hat gestern Abend die erste Hürde im DFB-Pokal übersprungen. Der Bundesligist gewann gegen den FV Ravensburg am Ende verdient mit 2:0 (1:0) vor knapp 7000 Zuschauern im ausverkauften Stadion des SC Pfullendorf. Dorthin hatten die Ravensburger ausweichen müssen.
„Wir werden mit der bestmöglichen Mannschaft antreten“, hatte Dirk Schuster vor der Partie erklärt. Der neue FCA-Trainer wollte sein erstes Pflichtspiel auf keinen Fall vermasseln. Darum schickte er folgende Elf zu Beginn aufs Feld: Hitz – Opare, Gouweleeuw, Janker, Stafylidis – Baier, Kohr – Bobadilla, Koo, Caiuby – Finnbogason. Vom Spielsystem keine Veränderung gegenüber der Taktik seines Vorgängers Markus Weinzierl.
Etwas überraschend ersetzte Da- niel Opare als Rechtsverteidiger den verletzten Kapitän Paul Verhaegh. Neuzugang Georg Teigl wurde geschont und war gar nicht dabei. In der Innenverteidigung setzte Schuster auf Jeffrey Gouweleeuw und Christoph Janker, nachdem Neuzugang Gojko Kacar mit Rückenproblemen ausgefallen war.
Dass der FCA im Pokal in der ersten Runde in der Vergangenheit durchaus gefährdet war, war auch Schuster nicht entgangen. So gewann der Bundesligist in der vergangenen Saison erst nach der Verlängerung mit 3:1 beim SV Elversberg. Ein Jahr zuvor war der FCA beim 1. FC Magdeburg mit 0:1 sogar ausgeschieden.
„Die spielen Männerfußball“, hatte Schuster über die Spielweise der Ravensburger gesagt, und so trat der Tabellenvierte der Oberliga Baden-Württemberg auch auf. Forsch versuchten sie zu Beginn des Spieles mitzuhalten. Doch dann übernahm der FCA das Kommando. Raúl Bobadilla (7.) traf mit einem Freistoß die Querlatte, gegen Caiuby rettete FVR-Torhüter Kevin Kraus spektakulär (16.) und den Ball von Alfred Finnbogason kratzte FVR-Verteidiger Jascha Fiesel von der Linie (18.).
In der 29. Minute war es dann aber so weit. Der bis dato auffälligste FCA-Spieler, Ja-Cheol Koo, erzielte den verdienten Führungstreffer. Sechs Minuten später vergaben Caiuby, Koo und Finnbogason aus nächster Nähe. Das größte Manko des FCA war, wie in der ganzen Vorbereitung, die Chancenverwertung.
Die Ravensburger hielten im Rahmen ihrer Möglichkeiten dagegen und forderten in der 41. Minute nicht ganz unberechtigt Elfmeter, als Caiuby im Strafraum etwas forsch zur Sache ging.
Nach dem Wechsel das gleiche Bild. Die Amateure hielten den FCA auf Trab, der bekam keine Ruhe in die Partie, weil er mit seinen Chancen fahrlässig umging. Wie Koo, der in der 62. Minute die Querlatte traf.
Es wurde hektisch, bis Raúl Bobadilla in der 67. Minute aus der Drehung das 2:0 erzielte. Danach waren die widerspenstigen Amateure im „Spiel des Lebens“(Verteidiger Moritz Jeggle) einigermaßen gezähmt. Große Souveränität und Gelassenheit strahlte der FCA aber auch danach nicht aus. Am Ende war der Bundesligist nur so hoch gesprungen wie er musste.
Gegen wen der FCA in der zweiten Runde spielt, wird am kommenden Freitag nach dem BundesligaEröffnungsspiel Bayern gegen Bremen ausgelost. Der FCA startet am Samstag nächster Woche zu Hause gegen den VfL Wolfsburg in die Bundesliga-Saison.