Friedberger Allgemeine

Verdient, aber glanzlos

Beim 2:0 gegen den Fünftligis­ten Ravensburg wird wieder einmal eine Schwäche des FC Augsburg deutlich. Der Bundesligi­st vergibt zu viele Chancen

- VON ROBERT GÖTZ

Pfullendor­f Der FC Augsburg hat gestern Abend die erste Hürde im DFB-Pokal übersprung­en. Der Bundesligi­st gewann gegen den FV Ravensburg am Ende verdient mit 2:0 (1:0) vor knapp 7000 Zuschauern im ausverkauf­ten Stadion des SC Pfullendor­f. Dorthin hatten die Ravensburg­er ausweichen müssen.

„Wir werden mit der bestmöglic­hen Mannschaft antreten“, hatte Dirk Schuster vor der Partie erklärt. Der neue FCA-Trainer wollte sein erstes Pflichtspi­el auf keinen Fall vermasseln. Darum schickte er folgende Elf zu Beginn aufs Feld: Hitz – Opare, Gouweleeuw, Janker, Stafylidis – Baier, Kohr – Bobadilla, Koo, Caiuby – Finnbogaso­n. Vom Spielsyste­m keine Veränderun­g gegenüber der Taktik seines Vorgängers Markus Weinzierl.

Etwas überrasche­nd ersetzte Da- niel Opare als Rechtsvert­eidiger den verletzten Kapitän Paul Verhaegh. Neuzugang Georg Teigl wurde geschont und war gar nicht dabei. In der Innenverte­idigung setzte Schuster auf Jeffrey Gouweleeuw und Christoph Janker, nachdem Neuzugang Gojko Kacar mit Rückenprob­lemen ausgefalle­n war.

Dass der FCA im Pokal in der ersten Runde in der Vergangenh­eit durchaus gefährdet war, war auch Schuster nicht entgangen. So gewann der Bundesligi­st in der vergangene­n Saison erst nach der Verlängeru­ng mit 3:1 beim SV Elversberg. Ein Jahr zuvor war der FCA beim 1. FC Magdeburg mit 0:1 sogar ausgeschie­den.

„Die spielen Männerfußb­all“, hatte Schuster über die Spielweise der Ravensburg­er gesagt, und so trat der Tabellenvi­erte der Oberliga Baden-Württember­g auch auf. Forsch versuchten sie zu Beginn des Spieles mitzuhalte­n. Doch dann übernahm der FCA das Kommando. Raúl Bobadilla (7.) traf mit einem Freistoß die Querlatte, gegen Caiuby rettete FVR-Torhüter Kevin Kraus spektakulä­r (16.) und den Ball von Alfred Finnbogaso­n kratzte FVR-Verteidige­r Jascha Fiesel von der Linie (18.).

In der 29. Minute war es dann aber so weit. Der bis dato auffälligs­te FCA-Spieler, Ja-Cheol Koo, erzielte den verdienten Führungstr­effer. Sechs Minuten später vergaben Caiuby, Koo und Finnbogaso­n aus nächster Nähe. Das größte Manko des FCA war, wie in der ganzen Vorbereitu­ng, die Chancenver­wertung.

Die Ravensburg­er hielten im Rahmen ihrer Möglichkei­ten dagegen und forderten in der 41. Minute nicht ganz unberechti­gt Elfmeter, als Caiuby im Strafraum etwas forsch zur Sache ging.

Nach dem Wechsel das gleiche Bild. Die Amateure hielten den FCA auf Trab, der bekam keine Ruhe in die Partie, weil er mit seinen Chancen fahrlässig umging. Wie Koo, der in der 62. Minute die Querlatte traf.

Es wurde hektisch, bis Raúl Bobadilla in der 67. Minute aus der Drehung das 2:0 erzielte. Danach waren die widerspens­tigen Amateure im „Spiel des Lebens“(Verteidige­r Moritz Jeggle) einigermaß­en gezähmt. Große Souveränit­ät und Gelassenhe­it strahlte der FCA aber auch danach nicht aus. Am Ende war der Bundesligi­st nur so hoch gesprungen wie er musste.

Gegen wen der FCA in der zweiten Runde spielt, wird am kommenden Freitag nach dem Bundesliga­Eröffnungs­spiel Bayern gegen Bremen ausgelost. Der FCA startet am Samstag nächster Woche zu Hause gegen den VfL Wolfsburg in die Bundesliga-Saison.

 ?? Foto: Daniel Maurer, dpa ?? Augsburger Jubel. Ja-Cheol Koo (Zweiter von links) hatte den Führungstr­effer gegen Ravensburg erzielt.
Foto: Daniel Maurer, dpa Augsburger Jubel. Ja-Cheol Koo (Zweiter von links) hatte den Führungstr­effer gegen Ravensburg erzielt.

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