Mit Humor und guten Stimmen
VoiceNet im Reese Garden
Auf die A-capella-Tage im Botanischen Garten folgte im Reese Garden des Kulturhauses Abraxas der Auftritt eines lokalen Gesangsquartetts. VoiceNet gab dort eine A-capella-Zugabe der überaus angenehmen Art. Die Gruppe hatte sich zuletzt rar gemacht, was zum einen an Erkrankungen, zum anderen am Häuslebauen lag, wie sie selbst mitteilen. Ihr sängerisches Handwerk hatten sie dabei nicht verlernt. Im zum Bersten gefüllten Biergarten war die Stimmung schnell in allerbesten Bereichen.
Ein kunterbuntes Potpourri aus der Geschichte der Rock- und Popmusik stand auf dem Programm, das mit so mancher Eigenkomposition versehen wurde. Klaus-Peter Gulden (Countertenor), Matthias Leuschner (Tenor), Andreas Kosmala (Bariton) und Gregor Dorsch (Bass) singen seit über 15 Jahren gemeinsam miteinander. Das spürte man bei den Stücken, bei „Mama Loo“der Les Humpries Singers, bei Billy Joels „For The Longest Time“, bei Robbie Williams’ „Let Me Entertain You“.
Humorvoll ging es in den eigenen Stücken des Quartetts zu, in denen es mit der verflossenen Freundin („Sei so gut“), mit Unternehmensberatern („Utopia“) und anderen Ungereimtheiten des Lebens abrechnete.
Wo Beatles, Beach Boys und Blues Brothers noch auf der Hand lagen, war die Ankündigung des Titelthemas zu „Pirates of the Caribean“von Hans Zimmer und Klaus Badelt zunächst ein Schock. Orchestermusik als Stimmwerk? Es funktionierte. Nicht zuletzt, weil sich die vier Herren überaus unernst nahmen und mit Piratenhüten bewehrt eine persiflierende Version des monumentalen Werkes ablieferten.
Überhaupt war es das Augenzwinkern, das den Abend so vergnüglich und die Stimmung so bombig werden ließ.