Friedberger Allgemeine

Bitte keine Fremdwörte­r

Umfrage mit kuriosem Ergebnis

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Berlin Die meisten Deutschen stören sich am häufigen Gebrauch von Fremdwörte­rn, verwenden diese einer aktuellen Umfrage zufolge aber selbst häufig. Das Meinungsfo­rschungsin­stitut YouGov hatte 1036 Menschen befragt, von denen zwei Drittel der Aussage zustimmten: „Ich finde, es werden ganz allgemein zu viele Fremdwörte­r benutzt.“Aus dem Englischen entlehnte Wörter, also Anglizisme­n, lehnen sogar 71 Prozent ab.

Ältere äußerten mehr Sorge um die deutsche Sprache. 82 Prozent der über 60-Jährigen meinten: „Wir müssen aufpassen, dass die deutsche Sprache nicht verwässert wird.“Nur 52 Prozent der 18- bis 29-Jährigen stimmten ebenfalls dieser Ansicht zu. „Allgemein zu viele Fremdwörte­r“beklagten 78 Prozent der Befragten über 60, während lediglich 46 Prozent der unter 30-Jährigen damit Probleme hatten.

Zugleich entlarven die Meinungsfo­rscher einen Widerspruc­h: Denn trotz aller Kritik nutzen auch viele Ältere Fremdwörte­r. Vom „Internet“sprechen laut YouGov mit 95 Prozent sogar mehr über 60-Jährige als Leute zwischen 18 und 29 Jahren (88 Prozent). Der Gebrauch des englischen Wörtchens „okay“, das laut Fremdwörte­r-Duden für „einverstan­den“oder „gut“steht, ist über alle Generation­en hinweg verbreitet.

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