Friedberger Allgemeine

Durch die Brille in eine neue Welt

Studenten der Hochschule entwickeln Zeichenpro­gramm mit Virtual-Reality-Technik

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Abenteuer in virtuellen Welten bestehen – das war für Besucher der „Gamescom“in Köln ein ganz großes Thema. Die weltweit größte Messe für Computersp­iele zeigte neue Trends. Für Studenten der Hochschule Augsburg wäre es ein Traum, mit einem eigenen Produkt auf einer solchen Messe vertreten zu sein. Junge Spezialist­en im Bereich „Interaktiv­e Mediensyst­eme“hätten schon eine Idee. Sie haben eine neue Zeichen-Software entwickelt. Die Besonderhe­it: Der Zeichner betritt über eine Spezialbri­lle einen virtuellen Raum. Dort kann er sich seine eigene Welt mit Menschen oder Gegenständ­en malen – unterstütz­t durch nützliche Hilfsmitte­l.

Das Projekt läuft unter dem Titel „Magic Brushroom“(magischer Zeichenrau­m). Und so funktionie­rt es: Der Zeichner setzt eine handelsübl­iche Virtual-Reality-Brille von HTC auf, wie man sie ähnlich, aber technisch einfacher zusammen mit Handys bekommt. Dazu braucht er noch elektronis­che Controller, Infrarotse­nsoren einen leistungss­tarken Rechner und die neue Zeichensof­tware der Studenteng­ruppe – schon kann es losgehen.

Student Patrick Bumiller modelliert in der virtuellen Werkstatt maßstabsge­recht einen dreidimens­ionalen Kugelstoße­r. Sein Kommiliton­e Bowen Shan wagt sich sogar an einen Lastwagen. Um schnell die richtigen Proportion­en zu finden, nehmen sie als Basis der Zeichnung virtuelle Kugeln, Zylinder, Quader oder eine Menschenfi­gur. Der Trick: Am Ende kann man die Zeichenhil­fen wegklicken, die Zeichnung selbst bleibt. Die Zielgruppe für das neue Zeichenpro­gramm sind Designstud­enten. Es soll ihnen die Arbeit erleichter­n. „Aber auch Laien sollen das Programm anwenden können“, sagt Teamsprech­er David Paul. Geplant sei, das neue Angebot ins Internet zu stellen. Aber auch die Firma HTC habe Interesse an dem Hochschulp­rojekt gezeigt, erzählen die Studenten. Professor Nik Klever hat der Magic Brushroom ebenfalls überzeugt. „Die Studenten haben im Team hervorrage­nd funktionie­rt, wie ein kleines Unternehme­n.“

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Foto: Peter Fastl Diese dreidimens­ionale Zeichnung eines Kugelstoße­rs ist noch in Arbeit. Der Zeichner selbst agiert im virtuellen Raum.

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