Jubel hier, leichter Frust dort
Der BCR feiert einen ungeahnten Kantersieg, während man sich anderenorts zum Sieg quält. Einige hätten aber gerne auch einen glücklichen Erfolg mitgenommen
Friedberg/Mering 8:0 – es gibt nicht viele Fußballer, die im Aktivenlager einmal so ein Ergebnis feiern durften, die meisten werden sich an ferne Jugendtage erinnern müssen. Die Akteure des BC Rinnenthal allerdings durften am Wochenende einen derart außergewöhnlichen Kantersieg feiern – in der Kreisliga Ost und das auch noch gegen einen stark eingeschätzten Aufsteiger SSV Alsmoos-Petersdorf. Mit einem solchen Resultat hatten nicht einmal die allergrößten Optimisten gerechnet. „Besser geht’s fast nicht – aber wir dürfen diesen Sieg nicht überbewerten. Denn da ist eine Mannschaft, die sehr ordentlich und diszipliniert gespielt hat auf eine getroffen, die an diesem Tag jenseits von Gut und Böse war“, so Rinnenthals Co–Trainer Marco Surauer. Der trug mit vier Toren zum sensationellen Erfolg bei und war nach den 90 Minuten natürlich mehr als zufrieden. „Wir haben denen mit unserem Pressing den Schneid abgekauft und damit sind die überhaupt nicht zurechtgekommen“, so der Co–Trainer. Und der BCR war zielstrebig, denn schon aus den ersten drei Chancen machte man zwei Tore. „Wir müssen das Selbstvertrauen, das ein solcher Sieg gibt, nun in die nächsten Spiele mitnehmen. Schließlich bringt auch ein 8:0 nur drei Punkte und die Saison ist noch lang“, mahnte Surauer.
Was ein gutes Selbstvertrauen bewirken kann, zeigt sich derzeit am Kissinger SC in der Landesliga Südwest. Das 2:0 beim Aufsteiger TSV Gilching war nun schon das vierte Spiel in Serie ohne Niederlage – klar, dass Trainer Valdimir Manislavic durchaus zufrieden war. „Es läuft, zwar später als von mir erwartet, aber es läuft. Und man kann sagen, lieber spät als nie“, so der Coach mit einem Schmunzeln. Der Sieg beim Aufsteiger war verdient, bis auf die Elfmeterchance, die Gilching ungenutzt ließ, habe man gegen den Neuling nichts zugelassen, meinte der Kissinger Trainer. Vielleicht hätte man das eine oder andere Tor mehr schießen können oder müssen, doch Hauptsache seien die drei Punkte. „Was mich besonders freut, ist die Disziplin, mit der die Mannschaft auftritt – so kann’s weiter gehen“, erklärte Manislavic. Die Tatsache, dass Gilchings Toptorjäger Ramon Adofo noch im Urlaub weilte, kam den Kissingern sicher ein bisschen entgegen. „Ob es anders gelaufen wäre, wenn er gespielt hätte – ich will’s gar nicht wissen. Vielleicht erfahren wir das im Rückspiel“, meinte der KSC-Coach.
Endlich – das war beim SV Mering am vergangenen Spieltag sicher eines der gebräuchlichsten Wörter. Endlich hat der MSV nämlich seinen Heimsieg in der laufenden Saison einfahren, doch dabei war sicher nicht alles Gold, was glänzt. Das dünne 1:0 gegen Schlusslicht FC Ehekirchen war zwar unterm Strich aufgrund der Spielanteile und des Ballbesitzes sicher verdient, überzeugt aber hat der MSV nicht. Das musste auch Co-Trainer Andreas Holzmann einräumen. „Vom Kampf und Einsatz her hat es gepasst, viel fußballerische Qualität aber war nicht im Spiel. Wir haben einfach zu wenig Tempo in unser Passspiel bekommen und so den Gegner nie so ins Laufen gebracht, wie wir uns das vorgestellt hatten“, sagte er. Trainer Sascha Mölders bemängelte die vielen einfachen Fehler, die sich sein Team leistete. Bei aller Überlegenheit sei einfach zu wenig Überraschendes herausgesprungen, so Holzmann. Am Mittwoch steht dem MSV übrigens schon die nächste Partie bevor – im Verbandspokal gegen den Regionalligisten VfR Garching.
Die zweite Niederlage nacheinander musste der FC Stätzling einstecken – diesmal unterlag der Aufsteiger bei Türkspor Augsburg mit 2:4. Dennoch bescheinigte FCS-Trainer Alex Bartl den Seinen einen sehr engagierten Auftritt. „Wir haben nicht schlecht gespielt, aber unsere Chancen nicht genutzt und zu viele Fehersten ler gemacht. Die werden von so einer Spitzenmannschaft natürlich bestraft“, so Bartl. Kurios die Schlussphase, in der in knapp sechs Minuten vier Tore fielen. Dennoch gebe es keinen Grund zur Panik beim Aufsteiger, es gelte nun, konzentriert weiter zu arbeiten und am Wochenende in Olching etwas zu holen.
Als „bedingt zufrieden“bezeichnete sich Jürgen Schmid, der Trainer des TSV Dasing, der nach dem 2:1 gegen Stotzard die Tabelle der Kreisklasse Aichach anführt. Vom Ergebnis her sei er komplett zufrieden, allerdings mangele es seiner jungen Mannschaft noch an der Cleverness. „Doch daran arbeiten wir“, so Schmid, dessen Team zudem lange in Unterzahl spielen musste. Beim Dasinger Neuaufbau stimme die Richtung, die Truppe sei konzentriert und fokussiert, freut sich der Trainer. Der will auch keinesfalls auf die Euphoriebremse treten. „Wir lassen den Ballon fliegen und schauen, wo es hingeht – ohne die Jungs unter Druck zu setzen“, meinte er.
Ebenfalls zufrieden ist Michael Meisetschläger, der Coach des SV Ried, der in der Nacht vor dem Spiel erst aus dem Urlaub kam. Trotz allem schoss er zwei Tore, sein Team gewann in Inchenhofen 4:3 und hat sechs Punkte. An der Zielsetzung habe sich „nichts geändert“, betonte Meisetschläger – man wolle so schnell wie möglich nichts mit dem Abstieg zu tun haben.
Etwas anders sieht die Zielsetzung beim TSV Friedberg aus, der aber wieder nur zu einem Remis kam – zu einem 3:3 gegen Klingen. „Wir haben zu viele Chancen ausgelassen und nach der Pause auch nicht gut gespielt“, so Trainer Willi Gutia selbstkritisch.
Die zweite Niederlage setzte es für den SV Wulfertshausen (1:2 in Gebenhofen) und in der Augsburger Gruppe kassierte der SV Mering II ein 1:6 gegen Türkspor II. Einen Punkt holte Kissings Zweite bei Suryoye, Stätzling II siegte bei MBB, während der SV Ottmaring mit einem 5:0 gegen den KSV Trenk seine Ambitionen, oben mitspielen zu wollen, eindrucksvoll untermauerte.
Eindrucksvoll, das ist auch das Stichwort, unter das man Ottmaring II in der B-Klasse Augsburg-Mitte stellen kann. Mit 13:1 fegte man den KSV Trenk II vom Platz – als sechsfacher Torschütze tat sich Daniel Heiß hervor. In der A-Klasse Aichach setzte es für Bachern (0:3 zu Hause gegen Mauerbach) einen herben Dämpfer und auch die Sportfreunde Friedberg holten beim 3:3 in Hörzhausen nur einen Punkt. Gar nicht läuft es beim TSV Mühlhausen, der nach dem 0:2 gegen Laimering nun das Tabellenende ziert.