Die Glaubenskongregation der katholischen Kirche
Gründung Um die Kirche vor Irrlehren zu schützen, gründete Papst Paul III. im Jahr 1542 die „Congregatio Romanae et universalis Inquisitionis“. Die „Kongregation für die Glaubenslehre“, wie der offizielle Name der wichtigsten Vatikan-Behörde seit 1965 lautet, ist die Nachfolgerin der Heiligen Inquisition, die in früheren Jahrhunderten für die Reinheit des Glaubens mit Gewalt gegen Andersgläubige und Kirchenkritiker vorging.
Aufgabe Papst Johannes Paul II. nannte 1988 „die Glaubens- und Sit- in der ganzen katholischen Kirche zu fördern und zu schützen“als Aufgabe der ältesten der neun Kongregationen der römischen Kurie. Ihr fällt damit auch die Pflicht zu, lehramtliche Dokumente zu schreiben, gegen religiöse Abweichungen innerhalb der Kirche vorzugehen sowie Sanktionen zu verhängen. Daher geraten die Kongregation sowie ihr Präfekt immer wieder ins Rampenlicht der Öffentlichkeit.
Präfekt Bis 1965 war der Papst selbst Präfekt des Heiligen Offiziums. Seither hatten fünf Geistliche dieses Amt inne. Der damalige Erzbischof und Kardinal Joseph Ratzinger und spätere Papst Benedikt XVI. wurde 1981 von Johannes Paul II. zum Präfekten ernannt. Er amtierte bis 2005. Seit 2012 hat Kardinal Gerhard Ludwig Müller dieses Amt inne.
Mitglieder Ihre 23 Mitglieder sind Kardinäle, Erzbischöfe und Bischöfe aus 17 Ländern. Sie haben maßgeblichen Einfluss auf wichtige Entscheidungen des Papstes.
Entscheidungen Zu den spektakutenlehre lärsten Entscheidungen gehörte etwa das Vorgehen gegen den Tübinger Theologen Hans Küng, dem 1979 die kirchliche Lehrbefugnis entzogen wurde. Auch das Vorgehen gegen die Beteiligung der deutschen Kirche an der staatlichen Schwangerenkonfliktberatung ging auf die Initiative der Glaubenskongregation zurück. Ferner gehören die Maßregelung moralischer Verfehlungen von Geistlichen oder die Anerkennung von MarienErscheinungen in die Kompetenz der „obersten Glaubenshüter“. (dpa, AZ)