VW und Zulieferer einigen sich
Auto-Experte fordert Konzern auf, Lehren aus dem Fall zu ziehen
Wolfsburg Volkswagen und zwei wichtige Zulieferer haben ihre Machtprobe beendet und arbeiten wieder zusammen. Europas größter Autobauer und die beiden Unternehmen der Prevent-Gruppe einigten sich am Dienstag auf ein Ende der tagelangen Hängepartie, die bei VW zu einem teilweisen Produktionsstopp und Kurzarbeit für tausende Mitarbeiter geführt hatte.
Darüber, wie die Einigung im Detail aussieht, schweigen beide Seiten. Die Kontrahenten hatten in einem 20-stündigen Gespräch schließlich einen Kompromiss erzielt. So würden die Zulieferfirmen Volkswagen in Kürze wieder mit Bauteilen versorgen, sagte ein Sprecher des Konzerns.
Der bekannte Auto-Experte Professor Ferdinand Dudenhöffer warf VW gegenüber unserer Zeitung eine verfehlte Einkaufspolitik vor. In dem Konzern werde zu sehr auf reine Kostenargumente gesetzt.
Nach Ansicht Dudenhöffers muss Volkswagen nun seine Einkaufspolitik ändern und etwa an BMW Maß nehmen. Die Münchner Autobauer verhielten sich klüger und würden sich anders als VW im aktuellen Fall nicht nur auf einen Zulieferer für ein bestimmtes Bauteil verlassen. Der Branchenkenner nannte den Konflikt zwischen VW und dem Lieferanten eine „Altlast aus der Ära des Ex-Konzern-Chefs Winterkorn“.
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