Nur vier Teams überraschen
Seit langem verloren nicht mehr so wenige Favoriten im Pokal
Augsburg Die erste Runde im DFBPokal war eine Enttäuschung. Gerade einmal vier unterklassige Mannschaften konnten sich gegen Favoriten durchsetzen. Das ist so wenig wie seit sieben Jahren nicht mehr.
Ab 2011 gelang immer mindestens sechs Mannschaften eine Überraschung. 2014 waren es sogar neun. In der Saison 2009/10 hingegen retteten Hannover 96 und Mainz 05 gewissermaßen den Mythos Pokal und flogen raus. Diesmal sind es Leipzig, Bochum, Kaiserslautern – und der SV Werder Bremen.
Kein Bundesligist fliegt mit einer solchen Regelmäßigkeit in der ersten Runde raus wie die Hanseaten. Seit sechs Jahren haben die Bremer kein Erstrundenspiel mehr binnen 90 Minuten gewonnen, zwischen 2011 und 2013 erreichten sie die zweite Runde gar nicht. Dann ging es aufwärts. Zweimal konnten sich die Norddeutschen in der Verlängerung retten. 2014 bekam das der FV Illertissen zu spüren. In der zweiten Runde schlugen die Bremer sogar Chemnitz, bis dann im Achtelfinale mit Arminia Bielefeld wieder wie gewohnt gegen einen Drittligisten Schluss war. Im vergangenen Jahr konnten die Würzburger Kickers die Bremer nach Verlängerung nicht stoppen. Nach dem 1:2 gegen Lotte ist nun wieder alles beim Alten.
Wirklich überzeugend waren die wenigsten Favoriten. Viele hatten einfach Glück. Allein unter den Erstligisten zitterten sich vier Mannschaften per Elfmeterschießen in die nächste Runde: Frankfurt, Ingolstadt, Berlin und Mainz. In der zweiten Liga behielten Nürnberg und Bielefeld ähnlich knapp die Oberhand.
Aus der Regionalliga ist noch ein Team dabei: der FC Astoria Walldorf. Gegen den VfL Bochum vermieden die Kurpfälzer das Elfmeterschießen und gewannen 4:3 nach Verlängerung. Das gleiche Kunststück gelang dem Halleschen FC gegen den 1. FC Kaiserslautern. Als einziger Außenseiter gewann Dynamo Dresden ein Elfmeterschießen. Nach 0:2-Rückstand gegen RB Leipzig drehte der ehemalige DDRMeister das Spiel noch.
Und Bremen-Bezwinger Lotte? Die Sportfreunde brauchten für ihr 2:1 nur 90 Minuten. Die Westfalen sind übrigens jüngst in die dritte Liga aufgestiegen und haben nach vier Spielen dort nur einen Sieg auf dem Konto. Gegen Bremen hat’s trotzdem gereicht.