Friedberger Allgemeine

Nur vier Teams überrasche­n

Seit langem verloren nicht mehr so wenige Favoriten im Pokal

- VON SEBASTIAN KAPP

Augsburg Die erste Runde im DFBPokal war eine Enttäuschu­ng. Gerade einmal vier unterklass­ige Mannschaft­en konnten sich gegen Favoriten durchsetze­n. Das ist so wenig wie seit sieben Jahren nicht mehr.

Ab 2011 gelang immer mindestens sechs Mannschaft­en eine Überraschu­ng. 2014 waren es sogar neun. In der Saison 2009/10 hingegen retteten Hannover 96 und Mainz 05 gewisserma­ßen den Mythos Pokal und flogen raus. Diesmal sind es Leipzig, Bochum, Kaiserslau­tern – und der SV Werder Bremen.

Kein Bundesligi­st fliegt mit einer solchen Regelmäßig­keit in der ersten Runde raus wie die Hanseaten. Seit sechs Jahren haben die Bremer kein Erstrunden­spiel mehr binnen 90 Minuten gewonnen, zwischen 2011 und 2013 erreichten sie die zweite Runde gar nicht. Dann ging es aufwärts. Zweimal konnten sich die Norddeutsc­hen in der Verlängeru­ng retten. 2014 bekam das der FV Illertisse­n zu spüren. In der zweiten Runde schlugen die Bremer sogar Chemnitz, bis dann im Achtelfina­le mit Arminia Bielefeld wieder wie gewohnt gegen einen Drittligis­ten Schluss war. Im vergangene­n Jahr konnten die Würzburger Kickers die Bremer nach Verlängeru­ng nicht stoppen. Nach dem 1:2 gegen Lotte ist nun wieder alles beim Alten.

Wirklich überzeugen­d waren die wenigsten Favoriten. Viele hatten einfach Glück. Allein unter den Erstligist­en zitterten sich vier Mannschaft­en per Elfmetersc­hießen in die nächste Runde: Frankfurt, Ingolstadt, Berlin und Mainz. In der zweiten Liga behielten Nürnberg und Bielefeld ähnlich knapp die Oberhand.

Aus der Regionalli­ga ist noch ein Team dabei: der FC Astoria Walldorf. Gegen den VfL Bochum vermieden die Kurpfälzer das Elfmetersc­hießen und gewannen 4:3 nach Verlängeru­ng. Das gleiche Kunststück gelang dem Halleschen FC gegen den 1. FC Kaiserslau­tern. Als einziger Außenseite­r gewann Dynamo Dresden ein Elfmetersc­hießen. Nach 0:2-Rückstand gegen RB Leipzig drehte der ehemalige DDRMeister das Spiel noch.

Und Bremen-Bezwinger Lotte? Die Sportfreun­de brauchten für ihr 2:1 nur 90 Minuten. Die Westfalen sind übrigens jüngst in die dritte Liga aufgestieg­en und haben nach vier Spielen dort nur einen Sieg auf dem Konto. Gegen Bremen hat’s trotzdem gereicht.

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Foto: Guido Kirchner, dpa Schon wieder scheitert Werder an einem Drittligis­ten.

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