Friedberger Allgemeine

4500 Unterschri­ften gegen Erhöhung der Steuer

Bürgerbege­hrens-Initiatore­n sehen sich im Aufwind, nachdem die Stadt die Grundsteue­rbescheide verschickt hat

- VON STEFAN KROG

Das Bürgerbege­hren gegen die Erhöhung der Grundsteue­r hat nach Angaben der Initiatore­n rund 4500 Unterschri­ften. In den vergangene­n Wochen, als die Stadt die 110000 Bescheide verschickt­e, seien viele Unterschri­ften dazu gekommen, so Anna Tabak, Vorsitzend­e der Wählervere­inigung „Wir sind Augsburg“(WSA) und Sprecherin der Initiatore­n. Die Rechnung Schwarz auf Weiß präsentier­t zu bekommen, habe bei vielen Wirkung gezeigt.

„Was viele Augsburger aber noch nicht verinnerli­cht haben, ist, dass es nicht nur die Eigentümer trifft, sondern dass diese die Erhöhung auf die Mieter umlegen können und natürlich auch werden. Somit ist jeder, der in Augsburg wohnt, betroffen.“In der Tat dürften etliche Mieter dies bei der nächsten Nebenkoste­n- abrechnung zu spüren bekommen. Die Stadt verteidigt­e die Erhöhung von Grund- und Gewerbeste­uer mit der finanziell­en Situation der Stadt. Zudem lag Augsburg beim Hebesatz zuletzt unter dem bayerische­n Durchschni­tt für Städte dieser Größenordn­ung, mit der Erhöhung liegt die Stadt an der Spitze. Sieben Millionen soll die Erhöhung in die Kassen spülen – pro Grundstück sind das zwischen zehn und 100 Euro. Insgesamt zahlt man jährlich pro Wohnung oder Haus grob zwischen 100 und 700 Euro.

Das Bürgerbege­hren läuft seit Anfang April. Insgesamt müssen um die 11 000 Unterschri­ften gesammelt werden, damit ein Bürgerents­cheid möglich ist. Der Abstimmung aller Bürger über die Steuererhö­hung könnte aber im Weg stehen, dass das Begehren laut Gemeindeor­dnung nicht zulässig ist. Denn Themen, die den Finanzhaus­halt betreffen, sind zumindest heikel. Klar ist, dass der Haushalt als Ganzes nicht Gegenstand eines Bürgerents­cheides sein darf. Die Stadt ist der Auffassung, dass die Hebesätze für kommunale Steuern als Teil der Haushaltss­atzung auch davon betroffen sind. Tabak und ihre Mitstreite­r sehen das anders.

In der Sommerpaus­e wollen die Initiatore­n laut Anna Tabak entscheide­n, wie es weitergeht. Ursprüngli­ch war geplant, die Unterschri­ftensammlu­ng bis September laufen zu lassen, auch wenn es von Rechts wegen keine zeitliche Beschränku­ng gibt.

Zum zweiten Bürgerbege­hren, das sich gegen die Erhöhung der Gewerbeste­uer richtet, gibt es seitens der Initiatore­n keinen „Wasserstan­d“zur Unterschri­ftenzahl. Das lässt auf mäßiges Echo schließen.

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