Azorenhoch soll die Bäderbilanz ankurbeln
Wegen des unbeständigen Wetters kamen bisher weniger Besucher in die Freibäder. Das könnte sich jetzt ändern. Der Sonnenschein soll für volle Schwimmbäder sorgen
Bislang verlief die Saison der Freibäder genauso wie das Wetter: durchwachsen. Denn natürlich hängt das eine vom anderen ab. So sind bei einem Super-Sommer auch Super-Ergebnisse zu erwarten. So war es 2013 und auch 2015. Da zählte allein das Familienbad am Ende der Saison über 100000 Besucher. Dazu kamen die ebenfalls guten Ergebnisse des Bärenkeller-Freibades und des Fribbe. In diesem Jahr ist das anders. Bislang besuchten gerade einmal rund 140 000 Besucher die drei Freibäder.
„Wir hatten einen sehr schlechten Juni. Das lässt sich in der Bilanz nur noch durch einen Spitzen-Juli ausgleichen. Doch den gab es leider auch nicht“, sagt Sportreferent Dirk Wurm. Im Vergleich: Besuchten in diesem Jahr im Juli rund 28 000 Besucher das Familienbad und rund 24 000 das Bärenkeller-Freibad, waren es im Vorjahr 40 000 beziehungsweise 39 000 Badegäste. Die gute Nachricht: Der Besucher-Tiefstand aus dem Jahr 2014 ist bereits geknackt. Damals – ein ebenfalls sehr durchwachsener Sommer – wurden gerade einmal 138000 Besucher gezählt.
Das Azorenhoch soll die Bilanz jetzt noch einmal kräftig ankurbeln. „Mit jedem schönen Tag wird auch unsere Bilanz schöner“, sagt Wurm. Denn allein an einem guten Badetag besuchen das Familienbad schon einmal 4000 bis 5000 Menschen. Da könnte in den kommenden Tagen und am Wochenende noch einiges dazu kommen. Die Stadt hofft, dass am Ende der langjährige Mittelwert von 180 000 Besuchern erreicht wird. Wurm: „Wenn der Juni und Juli schwache Monate waren, dann ist es schwer, im August noch einmal aufzuholen. Denn da befinden sich bereits viele Leute im Urlaub und es wird automatisch ruhiger. Auch wenn dann das Wetter vielleicht schöner ist.“
Eines ist schon einmal sicher. Die Besucherzahl aus dem Rekordjahr 2003 wird sicherlich nicht geknackt: Damals wurden 365000 Badegäste gezählt. Weniger Badegäste bedeuten im Gegenzug aber auch weniger Einsätze der BRK-Wasserwacht: Bislang wurden 200 Einsätze gezählt. Im vergangenen Jahr waren es bis zu diesem Zeitpunkt bereits 600.
Über einen wachsenden Besucherstrom würden sich in dieser Saison auch die Betreiber des Naturfreibads in Haunstetten freuen. Seit dem Jahr 2011 wird es von einem gemeinnützigen Verein betrieben. Er hat das Bad von der Stadt gepachtet. Die Finanzierung erfolgt über Mitgliedsbeiträge und Eintrittsgelder.
Der Verein hat sich auf die Fahnen geschrieben, den Überschuss nach Abzug der Betriebskosten in die Sanierung und Verschönerung des Bades fließen zu lassen. „Ab Oktober wollen wir an der Uferumrandung weitermachen. Doch je weniger Besucher kommen, desto weniger Geld haben wir dafür“, sagt Georgia Riedle vom Verein. Genauso wie bei den städtischen Bädern wird es wohl das zweitschlechteste Ergebnis der vergangenen Jahre. „Nur das Jahr 2014 war schlechter“, sagt sie. Bislang wurden in Haunstetten etwa 19 000 Besucher gezählt. Im vergangenen Jahr waren es Anfang September immerhin schon 34 000 Besucher. „Das werden wir in diesem Jahr sicherlich nicht mehr schaffen. Aber wir hoffen auf noch ein paar schöne Tage und Wochenenden. Schließlich haben wir noch fünf Wochen geöffnet. Da kann noch ein bisschen was passieren“, sagt sie. Das Naturfreibad Haunstetten ist bis Ende September geöffnet.
Dagegen hat im städtischen Bäderbetrieb bereits das erste Hallenbad wieder geöffnet. Seit Montag können die Schwimmer in Göggingen wieder ihre Bahnen ziehen. Das Fribbe und das Freibad Lechhausen sind noch bis zum 4. September geöffnet, das Familienbad und das Bärenkeller-Freibad bis zum 11. September. Bereits am 12. September öffnen dann das Stadtbad, das Spickelbad und das Hallenbad in Haunstetten.