Stadt investiert in Erweiterungen und Umbauten
Im Herbst nehmen die Kinder der Werner-Egk-Grundschule in Oberhausen ihre Sportstätte in Betrieb. Was die Erweiterung der Heinrich-von-Buz-Realschule mit dem FCA zu tun hat
Wer mag im August schon an Schule denken? Die Verantwortlichen zweier Baustellen in Oberhausen tun das nahezu täglich. Sie arbeiten mitten in den Ferien auf vollen Touren, um die Erweiterung der Heinrich-von-Buz-Realschule und den Neubau der Turnhalle für die Werner-Egk-Grundschule voranzubringen. Der Baukörper im alten Kern von Oberhausen sticht ins Auge. Dort, wo bis zum Frühjahr 2015 das ehemalige Rathaus des einst selbstständigen Ortes stand, ist in den vergangenen 14 Monaten die Turnhalle entstanden – die erste in der 124 Jahre alten Geschichte der Werner-Egk-Schule. Bislang mussten die Kinder zum Sportunterricht in die rund 500 Meter entfernte Kapellen-Schule laufen. Die Fertigstellung des rund 3,4 Millionen Euro teuren Neubaus wird laut Wolfgang Tanzer von der Augsburger Gesellschaft für Stadtentwicklung und Immobilienbetreuung (AGS) im November gefeiert.
Zum Feiern ist es der Stadtteilhistorikerin Marianne Schuber nicht zumute. Der moderne Zweckbau vor der 1892 eröffneten Schule sei sehr gewöhnungsbedürftig. „Der Platz hat gelitten“, meint sie. Ihrer Meinung nach hätten in dem Alten Rathaus ihr Oberhauser Museumsstüble und eine Filiale des Römischen Museums untergebracht werden können. Einen Mitstreiter für den Erhalt des stark sanierungsbedürftigen Gebäudes, das zuletzt ein Jugendhaus beherbergt hatte, fand Schuber in Stadtrat Volker Schafitel. Über den Verein Architekturforum Augsburg, dessen Vorsitzender er ist, hatte er versucht, das Alte Rathaus unter Denkmalschutz stellen zu lassen – vergeblich. An dessen Stelle steht nun die Turnhalle.
Mit der Inbetriebnahme der Sportstätte verschwinden die Handwerker nur übergangsweise. Voraussichtlich im nächsten Jahr ist Baubeginn für eine Mensa. Die Werner-Egk-Schule benötigt den Trakt, um ihre Ganztagsangebote auszuweiten. Derzeit werden die Mädchen und Buben übergangsweise in den Räumen des benachbarten Jugendhauses betreut.
Ebenfalls mit dem Thema Ganztag hängen die Bauarbeiten an der Heinrich-von-Buz-Realschule zusammen. Die Bildungsstätte will einen gebundenen Ganztagszug, stufenweise aufbauend von der 5. bis zur 10. Jahrgangsstufe, einrichten. Vor einem Jahr haben die Arbeiten für die Erweiterung begonnen. Das dreistöckige Gebäude steht vor dem eigentlichen Schulhaus und beherbergt unter anderem drei Klassenzimmer, eine Mensa sowie Räume für Technik und den Hausmeister. Das Besondere daran: Der Vorbau steht auf Säulen, das untere Geschoss liegt auf Höhe des eigentlichen ersten Stockwerks. Schüler und Lehrkräfte können daher in Zukunft die letzten Meter zum Eingang unter einem Dach zurücklegen.
Vielleicht findet auch der eine oder andere FCA-Spieler den Weg ins Haus. Die Heinrich-von-BuzRealschule trägt den Titel EliteSchule des Fußballs. Im vergangenen Schuljahr nahmen dort 35 talentierte Nachwuchsspieler an einem speziellen Förderprogramm des Bundesliga-Vereins teil. Nicht zuletzt diese Zusammenarbeit hat zu einem Ausbau des Ganztagsangebots und der dafür erforderlichen Räume geführt. Laut AGS, die auch diese Baustelle betreut, soll der Erweiterungstrakt an der Eschenhofstraße im kommenden Mai fertig sein. Die Kosten betragen rund 4,4 Millionen Euro.