Friedberger Allgemeine

Geld und Autos für Gold

Putin belohnt seine Olympiasie­ger

-

Moskau Russland hat die Erfolge seiner durch Dopingsper­ren reduzierte­n Olympia-Mannschaft in Rio de Janeiro gefeiert. Nach den Vorwürfen von Staatsdopi­ng drehte Präsident Wladimir Putin den Spieß um und forderte Veränderun­gen am weltweiten Anti-Doping-System. „Es muss von politische­m Druck befreit werden“, sagte Putin gestern bei einem Empfang für die russischen Olympiasie­ger im Kreml in Moskau. Das System müsse absolut transparen­t werden.

Zugleich kritisiert­e er den vom Internatio­nalen Sportgeric­htshof (Cas) bestätigte­n Ausschluss russischer Sportler von den Paralympis­chen Spielen in Rio. Das sei „ein zynisches Spiel auf dem Rücken derjenigen, für die der Sport Sinn des Lebens ist“.

Wegen Dopingsper­ren war Russland bei den Olympische­n Spielen in Rio de Janeiro mit weniger Sportlern angetreten als geplant. Die Leichtathl­eten waren bis auf eine Ausnahme ganz ausgeschlo­ssen. Trotzdem eroberte die Sportnatio­n mit 56 Medaillen den vierten Rang vor Deutschlan­d.

Zum Dank bekamen die Medailleng­ewinner Geld und Autos. Alle erhielten vom Staat einen Luxusgelän­dewagen deutscher Bauart. Dazu gab es je Goldmedail­le vier Millionen Rubel (55500 Euro), für Silber 2,5 Millionen Rubel, für Bronze 1,7 Millionen Rubel. Der russische Fonds zur Unterstütz­ung von Olympia-Sportlern legt noch einmal die gleiche Prämiensum­me drauf. „Natürlich haben wir uns über ihre Siege gefreut“, sagte Putin. Aber noch mehr habe man Wagemut und Willenskra­ft der russischen Sportler bewundert.

Newspapers in German

Newspapers from Germany