„Mir fällt das Trainieren leichter als früher“
Aleksander Polaczek zählt auch mit 36 Jahren zu den schnellsten AEV-Stürmern. Warum Trainer Stewart ihn so schätzt
Mit 36 Jahren biegt man als Eishockey-Profi, insbesondere als Stürmer, auf die Zielgerade der Karriere ein. Nicht so Aleksander Polaczek. „Ich fühle mich prima und ich denke nicht, dass das meine letzte Saison sein wird“, sagt der flinke Außenstürmer. Seit Mai bereitet sich der in Augsburg aufgewachsene Profi nach dem Plan von Fitness-Coach Sven Herzog auf das erste Punktspiel am 16. September vor. Und er sagt Erstaunliches: „Mir fällt das Trainieren leichter als früher.“Weil er reifer und disziplinierter geworden sei. Party war gestern: „Vor zehn Jahren war ich schon mal in der Augsburger Maximilianstraße unterwegs. Das fällt jetzt weg“, sagt der Familienvater, der in Biburg bei Augsburg ein Haus baut. Auch mit seiner Aufgabe als Powerplay-Zerstörer ist er zufrieden. „Ich weiß, wofür ich gebraucht werde, deswegen stelle ich keine Ansprüche. Und das Unterzahl-Spiel ist mein Steckenpferd.“Er sei glücklich mit seiner Rolle und der Trainer wisse, dass er sich auf ihn verlassen kann. Solche Profis mag jeder Coach. „Polo ist zwar 36, aber sieht aus wie 26 und spielt wie ein 20-Jähriger“, sagt Mike Stewart über seinen ältesten Stürmer im Kader. Die Nummer 16 bringe alles mit, was im modernen Eishockey gefordert wird. „Da ist Tempo gefragt und er kann immer noch gut laufen“, sagt der Coach. Im Privatleben mag der Hobby-Golfer ruhiger geworden sein, auf dem Eis gilt das nicht. Auch das schätzt Stewart: „Polaczek gibt immer Gas und ist giftig. Manchmal muss ich ihn eher bremsen. Aber das ist mir lieber als ein toter Spanier.“
Mit den nächsten Gegnern hat sich der Stürmer noch nicht beschäftigt. Das sei nicht so wichtig, weil: „Wir als Mannschaft müssen bis zum Saisonstart am 16. September funktionieren.“
Das fünfte Panther-Testspiel wird zugleich zur Saison-Heimpremiere im Curt-Frenzel-Stadion. Am heutigen Freitag um 19.30 Uhr empfangen die AEV-Profis die Graz 99ers. In der Alpenliga EBEL (Erste Bank Eishockey Liga) belegte die Mannschaft von Trainer Ivo Jan einen Mittelfeldplatz. Bekanntestes Gesicht ist Stephen Werner mit der Nummer 27. Der 32-jährige Amerikaner stürmte von 2012 bis 2014 für die Panther in der Deutschen Eishockey-Liga und wechselte anschließend nach Graz, wo er zuletzt als Kapitäns-Assistent eine tragende Rolle hatte. „Graz ist eher eine Arbeiter-Mannschaft mit gutem Talent“, schätzt Mike Stewart den heutigen Gegner ein.
Der AEV-Coach will im eigenen Team experimentieren und tauscht die Center in den beiden ersten Reihen. Mittelstürmer Drew LeBlanc spielt mit Michael Davies und Thomas Holzmann. Evan Trupp führt die Linie mit Ben Hanowski und T. J. Trevelyan an. Im zweiten Testspiel treten die Augsburger am Samstag um 19 Uhr beim Zweitligisten ESV Kaufbeuren an.
Die Eishockey-Fans erwartet heute eine Neuigkeit im Curt-Frenzel-Stadion. Über den VIP-Boxen an der Westseite wurde eine LEDFläche als Band angebracht, auf der Werbung und Informationen laufen. Die Panther arbeiten mit Redline Sport Marketing München zusammen. Das Unternehmen hat die Kosten von rund 200 000 Euro übernommen und macht auch die Akquise. Für den Profiklub lohnt sich die Sache. „Wir verdienen ordentlich mit“, sagt Panther-Manager Leonardo Conti.