Wo soll nur das Kunstwerk hin?
Vor mehr als fünf Jahren musste eine moderne Plastik am Prinzregentenplatz weg. Die Suche nach einem neuen Standort gestaltet sich schwierig
Am Prinzregentenplatz war sie im Weg. Eine moderne Plastik des Künstlers Klaus Mumm musste vor fünf Jahren weichen. Die AOK baute damals ihren Haupteingang um. Das Kunstwerk, das dort 20 Jahre gestanden hatte, musste aus Sicherheitsgründen entfernt werden. Die Krankenkasse schenkte die Skulptur der Stadt. Doch die Suche nach einem neuen Standort gestaltet sich schwierig. Sie dauert schon so lange, dass der frühere Kulturreferent Peter Grab eine Auskunft im Stadtrat beantragt hat.
Nach dem Verbleib der Plastik haben sich mehrere Stellen erkundigt. Nicht nur der heutige WSAStadtrat Grab wundert sich, warum die Standortsuche der Stadt so lange dauert. Auch die AOK würde gerne wissen, was mit der Skulptur passiert. Direktor Alfred Heigl sagt: „Wir haben regelmäßig nachgefragt und die Auskunft bekommen, dass noch kein Platz gefunden wurde.“Zwar sei es die Angelegenheit der Stadt, mit dem Geschenk zu machen, was sie für richtig hält, betont Heigl. Allerdings habe es auch andere interessierte Gemeinden gegeben, die das Kunstwerk gerne aufgestellt hätten. Ursprünglich war es als „Kunst am Bau“für den Prinzregentenplatz angeschafft worden.
Im städtischen Baureferat erklärt man die langwierige Prozedur so: Alle Beteiligten hätten von Anfang an nicht damit rechnen können, dass die Plastik schnell wieder aufgestellt wird. Denn zuerst habe man einen Platz im neuen Sheridan-Park in Betracht gezogen. Die Bauarbeiten auf dem Gelände hätten das Kunstwerk aber möglicherweise gefährden können. Im Schenkungsvertrag gibt es deshalb eine spezielle Klausel: Danach ist die Stadt nicht verpflichtet, die geschenkte Plastik überhaupt wieder aufzustellen.
Momentan ist das Mumm’sche Kunstwerk bei der städtischen Gesellschaft AGS eingelagert. Denn bei der Suche nach einem Standort mussten mehrere Ideen verworfen werden. Eine Option sei ein Kunstlehrpfad beim Grasigen Weg gewesen, heißt es im Baureferat. Die Planungen wurden jedoch zurückgestellt. Auch andere Stellen an der Westparkschule oder in der Nähe von Spielplätzen schieden aus. Die Experten der Stadt erklären das mit Sicherheitsgründen. Die Plastik war nämlich schon am Prinzregentenplatz von jungen Skateboardern zweckentfremdet worden. Das weiß man auch bei der AOK.
Möglicherweise findet sich nach mehr als fünf Jahren nun doch ein Standort. Das Baureferat schlägt den westlichen Eingang der Sheridan-Kaserne vor. Diese Lösung muss aber noch mit dem Künstler abgestimmt werden. Wenn Klaus Mumm mit dieser Stelle einverstanden ist, erfolgt der nächste bürokratische Schritt: Baureferat und Kulturreferat müssen sich auf einen Termin einigen, an dem das Kunstwerk wieder aufgestellt wird.