Die reparierte Zirbelnuss kehrt zurück
Am heutigen Freitag wird das Wahrzeichen auf das Dach des Rathauses gesetzt. Die Fassadensanierung ist weit fortgeschritten, das Gerüst kommt bald weg. Was passiert mit der großen Folie?
Schauen Sie sich das derzeit eingerüstete Augsburger Rathaus ruhig noch einmal intensiv an. Lange ist es in diesem Zustand nicht mehr wahrzunehmen. Bereits in der kommenden Woche beginnt der Abbau des Gerüsts. Entfernt wird dann auch die 1200 Quadratmeter große Folie, die im 1:1-Format eine Abbildung des Wahrzeichens der Stadt zeigt.
Die spannende Frage, was danach mit der Folie passiert, hat die Stadt noch nicht beantwortet. Das Bildmotiv solle aber auf alle Fälle weiter verwendet werden, sagt Wolfgang Burkhardt vom städtischen Baureferat. „Für die gelungene Rathaus,Verpackung‘ sind bei der Stadt bereits zahlreiche Anfragen von Bürgern und Vereinen eingegangen“, berichtet er. Exakt vier Monate nach seiner Montage wird das Rathaus-Bildmotiv am Montag abgenommen. Auch Hülle und Gerüst werden entfernt, da die Sanierung der Rathaus-Westfassade abgeschlossen ist. Der Abbau wird voraussichtlich eine Woche dauern.
Bereits am heutigen Freitag kehrt die Zirbelnuss nach Augsburg zurück. Sie wird wieder auf dem Dach des Gebäudes installiert. Die Zirbelnuss besteht aus drei Elementen: zwei Zirbelhälften und dem Kapitell. Sie misst in der Höhe insgesamt 3,5 Meter und hat ein Gewicht von 500 Kilogramm. Im Zuge der Fassadensanierung des Rathauses war festgestellt worden, dass auch die aus Bronze gegossene Zirbelnuss auf dem Giebel Schäden aufweist. Weil vor allem auch die Befestigungen schadhaft waren, wurde das Augsburger Wahrzeichen Ende Juli mit einem Teleskopkran vom Dach des Rathauses abgenommen und zur Firma Nüssel nach München gebracht. Deren Werkstatt ist auf Restaurierungsarbeiten an Bronzekunstwerken spezialisiert.
Überraschend fand sich dabei im Sockel der Zirbelnuss ein Metallzylinder, der Anfang August im Bei- von Vertretern des Landesamts für Denkmalpflege und des Augsburger Hochbauamts geöffnet wurde. Zutage befördert wurde ein Dokument aus dem Jahr 1924, das sich mit der Reparatur und Montage der Zirbelnuss von 1924 beschäftigt, sowie vier Banknoten aus der damaligen Inflationszeit. Diese Erinnerungsstücke wurden – ergänzt um eine aktuelle Zeitungsseite sowie einen Fünf-Euro-Schein – wieder in den Metallbehälter gelegt. Auch er hat seinen angestammten Platz im Sockel der Zirbelnuss wieder zurück, teilt die Stadt mit.
Nach Angaben des Hochbauamtes liegen die Kosten für die Reparatur bei 48 000 Euro, wobei dieser Betrag nicht allein die Sanierung beinhaltet. Als Grund werden der erforderliche Einsatz eines Spezialkrans zur Abnahme und Montage sowie besondere Aufwendungen für die denkmalpflegegerechte Reparatur der Zirbelnuss genannt. Am Freitagmorgen wird sie mit einem Spezialkran wieder auf den Ratsein hausgiebel gehoben und dort sicher montiert.
Der Zeitplan für die Sanierung des Gebäudes auf der „Schokoladenseite“(in Richtung Rathausplatz) ist eingehalten worden. Bis spätestens Freitag, 9. September, sollten die Arbeiten abgeschlossen sein, hieß es anfangs. Am Sonntag, 11. September, wird in Augsburg die bundesweite Eröffnung des deutschen Denkmaltags gefeiert. Dann will sich die Stadt mit einem unverhüllten Rathaus präsentieren.