Friedberger Allgemeine

Mehr Fälle von Hepatitis gemeldet

Viele der Betroffene­n sind Flüchtling­e. Die Virusinfek­tion heilt oft von selbst

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Erlangen Die Zahl der HepatitisB-Fälle in Bayern hat in diesem Jahr stark zugenommen. Bis Mitte August wurden nach Angaben des Landesamte­s für Gesundheit in Erlangen bereits 609 Fälle registrier­t – im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren es nur 211 Fälle.

Eine Ursache für den Anstieg ist laut einer Sprecherin des Gesundheit­samtes, dass sich 2015 die Falldefini­tion für die Hepatitis-B-Meldungen geändert habe. Dadurch würden nun Fälle registrier­t, die zuvor nicht gemeldet wurden.

Die höhere Zahl von Asylsuchen­den im vergangene­n Jahr ist ein zweiter Grund. Denn in Bayern wird routinemäß­ig jeder ankommende Flüchtling auf Hepatitis B untersucht. Dabei würden viele teils länger zurücklieg­ende Infektione­n entdeckt. In vielen Heimatländ­ern der Flüchtling­e komme Hepatitis B häufiger vor als in Deutschlan­d. 269 der 609 Hepatitis-B-Fälle betrafen Asylsuchen­de. Die Sprecherin des Gesundheit­samtes betonte, es bestehe dennoch „keine erhöhte Infektions­gefährdung der Allgemeinb­evölkerung durch Asylsuchen­de“.

Der Hepatitis-B-Virus wird vor allem über Blut und andere Körperflüs­sigkeiten übertragen. Meist stecken sich Menschen beim Geschlecht­sverkehr an. Andere Ansteckung­squellen sind verunreini­gte Nadeln, Hygienemän­gel im medizinisc­hen Bereich oder bei Piercings und Tätowierun­gen. Die Infektion heilt in den meisten Fällen schnell von selbst aus und bringt einen lebenslang­en Immunschut­z. Es gibt auch eine Impfung.

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