Friedberger Allgemeine

Dorfplätze mit Leben füllen

- VON GÖNÜL FREY Dorfplätze goen@augsburger-allgemeine.de

Ganz selbstvers­tändlich haben sich die Menschen früher getroffen. Der sonntäglic­he Kirchgang war der beste Umschlagpl­atz für Neuigkeite­n. Heute haben sich viele Bereiche des täglichen Lebens verlagert. Berufstäti­ge pendeln weite Strecken zum Arbeitspla­tz, die größeren Kinder besuchen auswärts die Schule, und der Einkauf für die Dinge des täglichen Bedarfs führt meist schon in den nächsten größeren Ort. Ein lebendiges Miteinande­r ist keine Selbstvers­tändlichke­it mehr. Vielleicht ist deshalb die Schaffung neuer Begegnungs­zentren städteplan­erisch so ein großes Thema geworden.

Aktuell überlegt die Stadt, auf dem Areal der ehemaligen Geschäftss­telle Friedberg-West ein Begegnungs­zentrum schaffen. Schmiechen plant beim Kriegerden­kmal eine neue Ortsmitte, und die Gemeinde Ried hat für den freien Raum im Zentrum ein groß angelegtes Konzept erarbeitet. Ein etwas kleinerer Dorfplatz ist auch für den Nachbarort Hörmannsbe­rg in Planung und für Zillenberg und Baindlkirc­h gibt es ebenfalls Ideen. Die Anlage solcher Plätze kann sicher die Möglichkei­t für Begegnunge­n schaffen. Doch Gemeinscha­ftsgeist und ein lebendiges Miteinande­r werden sich nicht künstlich erbauen lassen. Auch Eurasburg hat seinen Dorfplatz neu gestaltet – los ist hier jedoch kaum etwas. Ebenso zeugen beim Friedberge­r Hafnerplat­z meist leere Sitzbänke davon, dass städteplan­erische Konzepte nicht automatisc­h aufgehen.

Am aussichtsr­eichsten ist es, dort Aufenthalt­squalität zu schaffen, wo die täglichen Wege die Bewohner eh hinführen. Bestes Beispiel ist das neue Rieder Zentrum mit dem Lebensmitt­elmarkt, einem integriert­en Café und angrenzend­en Freifläche­n wird – das Areal dürfte sich schnell mit Leben füllen. Auch in der Nähe von Spielplätz­en kommen Eltern und Großeltern schnell ins Gespräch. Und solche Anreize für einen Besuch lassen sich bei der Planung eines neuen Dorfplatze­s ja auch gezielt schaffen.

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