Neuer Unterschlupf für die Insekten
Auf rund 3500 Quadratmetern wachsen am Unterfeld seit 25 Jahren viele alte Baumsorten
Mering Bald werden die ersten Gäste einziehen und für emsiges Treiben sorgen. Das ist zumindest der Wunsch der Meringer Ortsgruppe des Bund Naturschutz, die auf der Streuobstwiese am Unterfeld ein Insektenhotel aufstellte. Gebaut wurde es beim Meringer Nachhaltigkeitsfest im Juli im Lippgarten. Mit viel Spaß hatten dort Kinder das von Josef Gerner vorbereitete Gehäuse mit Nistmaterial bestückt.
Mit der Säulenbohrmaschine brachten sie Löcher an, die sie mit Aststücken und hohlen Stängeln füllten. Für die erdbewohnenden Insekten wurde eine mit Löchern versehene Lehmwand eingebaut. Auf Wunsch der Ortsgruppenleiterin Doris Gerlach wurde die Nisthilfe nun auf der vor 25 Jahren angelegten Streuobstwiese aufgestellt.
Für die Mitglieder der Ortsgruppe Mering/Ried war die Aktion ein willkommener Anlass, wieder einmal das schöne Stück Natur am Unterfeld zu besuchen. Gut ein Tagwerk groß ist das Areal, das die Ortsgruppe 1991 auf gemeindeeigenem Grundstück Richtung Hörmannsberg anlegte. „Wir haben hier auf rund 3500 Quadratmetern Fläche Zwetschgen-, Birnen- und Apfelbäume mit sehr alten Sorten wie Boskop oder Wettringer Taubenapfel“, erklärt Doris Gerlach.
Zur Bestäubung der Baumblüten hat Imker Gerhard Beier seine Bienenkästen aufgestellt. Auch ein kleines Biotop gibt es auf der Streuobstwiese, das im vergangenen Frühjahr kräftig ausgebaggert werden musste. Die schnell wachsenden Rohrkolben hatten es komplett zugewuchert. Bei der Standortwahl für das Insektenhotel spielten mehrere Überlegungen eine Rolle. Zum einen soll es von den Spaziergängern am Feldweg gut zu sehen sein, damit diese die fortlaufende Belegung beobachten können. Zum anderen sollte es nicht mitten in der Wiese aufgestellt werden, um dem Bauern das Mähen nicht unnötig zu erschweren. Auch die richtige Himmelsrichtung der Schlupflöcher nach Südosten hin, ist für eine gute Belegung wichtig. Klaus Dörsam und Thomas Crott stellten es stabil und windsicher auf. „Ich freue mich über diese neue Nisthilfe, doch weit wichtiger ist es, dass es auch in den Gärten und an Wegrändern mehr Natur gibt. Denn Wildbienen können nur etwa 300 Meter fliegen“, erklärte Doris Gerlach. Aufgrund der Jahr für Jahr durch die umliegenden Monokulturen ständig feuchter werdenden Wiese sind schon einige Bäume abgestorben. Nach Wunsch des Bund Naturschutz sollen diese als sogenanntes Totholz stehen bleiben und verschiedenen Lebewesen einen Unterschlupf bieten. Das will Doris Gerlach in Kürze auch mittels Hinweisschildern für Spaziergänger kommunizieren. Diese könnten dann gleich die Einladung beinhalten, sich im Vorbeigehen zu bedienen und eine Handvoll Äpfel, Birnen, Zwetschgen oder ab Oktober auch Nüsse mitzunehmen. „Schließlich haben wir diese Streuobstwiese auch zur Freude für die Bevölkerung angelegt“, erinnert Doris Gerlach.
Kontakt Die Ortsgruppe Mering des Bund Naturschutz trifft sich jeden dritten Mittwoch im Monat um 20 Uhr im Meringer Papst-Johannes-Haus. Interessierte sind willkommen. Infos bei Doris Gerlach, Telefon 08233/9093. Internetauftritt: www.bn-aic.de