Arktische Tomaten
Die König-Georg-Insel am Rand der Antarktis ist ein unwirklicher Ort. 1150 Quadratkilometer ist sie groß, sie besteht zu 90 Prozent aus Eis. Der Rest ist Geröll. An der Küste tummeln sich Pinguine und Seebären. Und hier leben Menschen. Länder wie Chile, Russland und China haben auf der Insel Forschungsstationen errichtet. Zeitweise halten sich mehrere hundert Männer und Frauen dort auf, die auf Versorgungsflüge vom Festland angewiesen sind. Die Besatzung der chinesischen Great Wall Station kann jetzt auf einen Teil davon verzichten. Sie haben das erste Gewächshaus der Antarktis errichtet. Das Problem bei der Konstruktion war, das durch die so genannte Schiefe der Ekliptik, also die Neigung der Erdachse von 23,5 Grad zur Ebene ihrer Umlaufbahn um die Sonne, die Sonnenstrahlung nur sehr flach einfällt und damit schwach ist. Durch Plexiglas mit einer Lichtdurchlässigkeit von 91 Prozent konnte das Problem gelöst werden. Jetzt gibt es in der Arktis Tomaten.