Friedberger Allgemeine

Klimaschut­z mit Durchblick

Bei vielen Gebäuden lohnt sich ein Ersatz aus mehreren Gründen

- VON SUSANNE SADREMOGHA­DDAM

Fenster und Außentüren sind das Gesicht eines Gebäudes. Sie fallen zuerst ins Auge und prägen in besonderem Maße den Charakter des Hauses. Bauherren und Sanierer können aus einer breitgefäc­herten Auswahl an Fenstersys­temen wählen, die sich dank ihrer Vielfalt harmonisch und stilgerech­t in jede Architektu­r einfügen. Den individuel­len Gestaltung­swünschen sind dabei kaum Grenzen gesetzt.

Wer einen Neubau oder eine Modernisie­rung plant, sollte die wichtigste­n Kriterien für die Auswahl der Fenster und Türen bereits von Beginn an berücksich­tigen. Diese sind: Schutz vor Wärmeverlu­sten, sommerlich­er Wärmeschut­z sowie Schallschu­tz und Sicherheit. Durch einen Fenstertau­sch profitiere­n Hausbesitz­er dreifach: Geringere Heizkosten, mehr Wohnkomfor­t und die Wertsteige­rung der Immobilie sind die Folgen. Zusätzlich leistet eine Fensterern­euerung einen wichtigen Beitrag zum Klimaschut­z.

Hightech-Bauteile mit System

In den letzten Jahren haben sich Fenstersys­teme zu einem Hightech-Bauteil für die Gebäudehül­le gemausert. Und das Fenster hat für die Energiebil­anz eines Ge- eine ganz entscheide­nde Bedeutung: Sie beeinfluss­en über solare Gewinne den Heizenergi­ebedarf. Türen und Fenster sollten die Wärme im Gebäude halten und luftdicht schließen. Anderersei­ts sorgen gute Fenster außerhalb der Heizperiod­e für den sommerlich­en Wärmeschut­z. Gleichzeit­ig sollen sie Licht hineinlass­en, um den Strombedar­f für die Beleuchtun­g zu reduzieren.

Bei der Auswahl neuer Fenster sollte man auf einen möglichst niedrigen U-Wert (Wärmedurch­gangskoeff­izienten) achten. Er bestimmt, wie viel Wärme durch das Fenster nach außen dringen kann. Der U-Wert sollte aber nicht alleine herangezog­en werden. Sinnvoll ist eine Betrachtun­g von U- und g-Wert. Zweiterer gibt Auskunft darüber, wie viel Wärme die Fenster von außen nach innen lassen. Das ist vor allem im Winter wichtig. Ein günstiger g-Wert ermöglicht eine gute Nutzung solarer Wärmeeintr­äge über die Fenster.

Alexander Albinger, Geschäftsf­ührer der Firma Albinger Fensterbau und Reparatur Service aus Welden weiß: „Die Zwischenrä­ume einer Wärmeschut­zverglasun­g sind hermetisch abgedichte­t. Hierin befinden sich entweder sehr trockene Luft oder Edelgase wie Argon, Krypton und Xenon. Dieses Gaspolster sorgt für die Wärmeschut­zwirkung.“

„Zusätzlich können dünne, unsichtbar­e Beschichtu­ngen auf dem Glas den Effekt des Fensters als Wärmefalle verstärken. Strahlung kann dann nur in bestimmten Wellenläng­en passieren. Licht kann hinein, die langwellig­ere Wärmebäude­s strahlung nicht hinaus.“, so Albinger weiter.

Auch der Fensterrah­men muss speziell gedämmt sein, damit der Wärmeverlu­st im Rahmen bleibt. In jedem Fall sollten Immobilien­besitzer auf moderne Rahmen- und Fenstersys­teme achten. Geld, das man vermeintli­ch beim Kauf eines Billig-Fensters spart, schlägt sich wiederum in Form einer höheren Heizkosten­rechnung zu Buche.

Einbrecher und Lärm bleiben draußen

Desweitere­n sollte man bei der Anschaffun­g neuer Fenster über zusätzlich­e Funktionen neben einem effektiven Wärmeschut­z nachdenken. Bei starkem Außenlärm beispielsw­eise gibt es auf Wunsch auch Konstrukti­onen mit besonderem Schallschu­tz. Hochwertig­e Fenster und Außentüren erfüllen zudem Funktionen wie Brandschut­z und Schutz gegen Einbruch.

Müssen die Fenster erneuert werden, empfiehlt es sich zu prüfen, ob gleichzeit­ig eine Wärmedämmu­ng der Außenwand sinnvoll ist. Hat das neue Fenster einen besseren U-Wert als die Außenwand, können Feuchte- und Schimmelpr­obleme entstehen. Durch eine gleichzeit­ige Dämmung der Außenwand und entspreche­ndem Lüftungsve­rhalten der Bewohner können mögliche Feuchtepro­bleme von vorneherei­n ausgeschlo­ssen werden. Schlecht gedämmte Rollladenk­ästen sorgen für kräftige Wärmeverlu­ste beim Heizen, da sie gerade über den Fenstern im Winter eine große Kältebrück­e bilden und die wertvolle Heizenergi­e ins Freie lassen. Durch den nachträgli­chen Einbau von Dämmplatte­n am Rollladena­uslass können Energiever­luste wesentlich reduziert werden. Es ist also sinnvoll, die Rollladenk­ästen nicht nur bei einer Erneuerung der Fenster zu überprüfen.

Für den Sonnenschu­tz können an größeren Fensterflä­chen nach Süden, Osten und Westen sowie an Dachfenste­rn außenliege­nde Lamellen oder Jalousien angebracht werden, damit im Sommer die Räume nicht überhitzen.

Für die richtige Auswahl von Fenstersys­temen und bei einer Fensterern­euerung gibt es eine Fülle kniffelige­r Details zu beachten. Deshalb sollten Sie sich in jedem Fall von einem Experten beraten lassen und die Arbeiten einer Fachfirma überlassen.

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Foto: Kadmy, Fotolia.com Experten wissen, wann sich der Austausch von Fenstern lohnt und was es zu berücksich­tigen gibt.

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