Jetzt ist Hochsaison für Schwammerl
Interview Die Pilzberatung startet. Der Experte Günther Groß erklärt, warum in der Region besonders gute Bedingungen herrschen
Herr Groß, welche Pilze wachsen gerade in den heimischen Wäldern?
Günther Groß: Die ersten Maronenröhrlinge und Pfifferlinge sind schon Anfang August gewachsen, vereinzelt auch Steinpilze. Im September wachsen dann aber besonders viele Arten, nicht nur essbare Pilze.
Was erwarten Sie von dieser Schwammerl-Saison? Groß: Die Witterungsverhältnisse sind in diesem Sommer bis jetzt sehr gut für Pilze. Immer wieder Regen und warme Temperaturen sind ideal für das Wachstum. Wir vom Pilzverein Augsburg-Königsbrunn erhoffen uns ein starkes Jahr. Am Montag beginnt Ihre Pilzberatung am Stadtmarkt. Wie groß war die Nachfrage im vergangenen Jahr? Groß: Der Pilzverein bietet die Beratung seit über 30 Jahren ein. Nur nach dem Reaktorunfall in Tschernobyl war das Interesse geringer. Inzwischen hat die Nachfrage das frühere Niveau wieder erreicht. Je nach Pilzsaison ist sie aber unterschiedlich. Pro Nachmittag kommen bis zu 30 Leute, die Rat suchen. Welchen Rat kann man sich bei Ihnen holen? Groß: Wir wollen vermeiden, dass sich weniger versierte Sammler eine Pilzvergiftung zuziehen. Wir vermitteln Interessenten aber auch allgemeine Pilzkenntnisse. Speisepilze kann man bequem und sicher in vielen Geschäften kaufen. Liegt Pilzesammeln eigentlich noch im Trend? Groß: Ich glaube schon. Wir waren gerade mit unserem Verein bei einer großen Tagung im Bayerischen Wald. Anlass war ein Jubiläum der Bayerischen Mykologischen Gesellschaft. Bei dieser Gelegenheit haben Spezialisten aus mehreren Ländern über 300 Pilzarten im Bayerischen Wald kartiert. Unser Verein hat davon 100 interessante Pilze in einer Schau für die einheimische Bevölkerung und Touristen aufbereitet. Im Bayerischen Wald hatten wir rund 1000 Besucher in wenigen Tagen.