Friedberger Allgemeine

Klimakille­r: Pupsende Minikrebse

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Moment mal – war nicht eigentlich die pupsende Kuh der Klimakille­r? Schlagzeil­en zufolge sind die Gase, die Kühe beim Verdauen von Gras produziere­n, maßgeblich an der Erderwärmu­ng beteiligt. Nun stellt sich heraus: Die Killerkuh hatte all die Jahre Komplizen, nämlich Minikrebse. Zusammen führen sie iher Mission fort: Die Zerstörung der Erde. Das Teuflische an ihrem Plan ist, dass das Einzige, was sie dafür tun müssen, Essen ist. Denn auch beim Ruderfußkr­ebs, dem Temora Iongicorni­s, vermuten die Wissenscha­ftler, dass es von der Nahrung abhängt, wie viel Methangas er an die Atmosphäre abgibt.

Nun einmal Spaß beiseite. Die Erderwärmu­ng lässt sich natürlich nicht auf dem Rücken der Tiere abladen. Methangas ist im Bezug auf den Treibhause­ffekt zwar 25 mal wirksamer als Kohlendiox­id, auf der anderen Seite jedoch nicht so beständig in der Atmosphäre.

Die Forscher vom Leibniz-Institut für Ostseefors­chung wollen dennoch herausfind­en, wo die Quellen des Methangas-Ausstoßes liegen. Unter anderem, um damit die Ozeanische Methan-Paradoxie aufzukläre­n. Bei Forschungs­fahrten in der Ostsee zum Beispiel werden demnach immer wieder Methananre­icherungen festgestel­lt, deren Ursprung unklar ist. Nun fiel auf, dass sich an diesen Stellen viele dieser Krebse aufhalten. Derzeit koordinier­t Geologe Oliver Schmale eine Expedition, die klären soll, ob die Krebse für die Paradoxie verantwort­lich sein könnten.

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