Friedberger Allgemeine

Der „Super-Blitzer“kommt

Die Kreuzung Chippenham-Ring/B300 wird künftig mit modernster Lasertechn­ik überwacht. Wer zu schnell fährt oder die rote Ampel missachtet, darf sich auf einiges gefasst machen

- VON THOMAS GOSSNER

Die Kreuzung Chippenham­Ring/B 300 wird künftig mit modernster Lasertechn­ik überwacht. Wer zu schnell fährt, darf sich auf einiges gefasst machen.

Friedberg Die Ampel schaltet auf Gelb. Kurz noch Gas geben und schnell über die Kreuzung – das wird in Friedberg teuer. Am Chippenham-Ring wacht bald modernste Technik darüber, dass Autofahrer sich an Verkehrsre­geln halten. Rotlichtve­rstöße und Geschwindi­gkeitsüber­schreitung­en werden dokumentie­rt und geahndet.

Mit 80 Unfällen allein im Jahr 2015 ist der Kreuzungsb­ereich an der B300 ein eindeutige­r Schwerpunk­t, rechnet Alois Rager vor. Der Leiter der Verkehrspo­lizeiinspe­ktion (VPI) Augsburg sieht keine Alternativ­e zum Einsatz der neuen digitalen Überwachun­gstechnik. Denn alle Alternativ­en wie Geschwindi­gkeitsbegr­enzungen oder bauliche Maßnahmen sind nach seinen Worten bereits ausgereizt. Lediglich der Bereich mit Tempolimit 60 wird noch vor der Kreuzung bis zur Abfahrt Businesspa­rk ausgedehnt. Darum kommt nun der „Su- zum Einsatz, wie die Anlage von den Münchner Boulevard-Medien getauft wurde. Das Polizeiprä­sidium Oberbayern hat in einem Pilotproje­kt mehrere der Hightech-Geräte erprobt – und zwar erfolgreic­h, erläutert VPIChef Rager. Das Innenminis­terium hat darum grünes Licht gegeben, dass bestehende analoge Anlagen ausgetausc­ht oder bei Bedarf „Super-Blitzer“aufgestell­t werden.

Friedberg ist nun der erste Standort im Bereich des Polizeiprä­sidiums Schwaben-Nord, der mit dem neuen System ausgerüste­t wird. Es arbeitet mit einem vollautoma­tischen Laser und kann seine Umgebung rundherum erfassen. Induktions­schleifen in der Fahrbahn sind damit überflüssi­g. Der Überwachun­gsbereich wird viele Male in der Sekunde mit Lichtimpul­sen gescannt. Dabei können auch mehrere Fahrzeuge auf einmal aufgenomme­n und Verstöße einzelnen Fahrzeugen zugeordnet werden. Wer zu schnell fährt, ist ebenso dran wie der, der das Rot- licht missachtet. Und im Zweifelsfa­ll kann ein Raser sogar für beides zur Verantwort­ung gezogen werden.

Auch Max Baumann, der Chef der Friedberge­r Polizei, hält die strenge Kontrolle an der Kreuzung für zwingend erforderli­ch. Theoretisc­h könnte der „Super-Blitzer“alle vier Himmelsric­htungen überper-Blitzer“ wachen, doch am Chippenham­Ring kontrollie­rt die Anlage zunächst nur die Fahrzeuge, die von Süden her kommen. Gerade in Richtung Norden sei das schon eine gewaltige Kreuzung, findet VPILeiter Rager: „Das verleitet zu entspreche­nd hohen Geschwindi­gkeiten.“Seine Dienststel­le führt derzeit die Gespräche mit den beteiligte­n Behörden wie Straßenbau­amt und Stadt Augsburg, die für den Kreuzungsb­ereich zuständig sind. In Kürze werden die Aufträge für die Installati­on des an die 100000 Euro teuren Geräts gegeben. Noch im Laufe des Herbstes soll es in Betrieb gehen.

Hersteller ist die Wiesbadene­r Firma Vitronic, die in den Bereichen Industriea­utomation, Logistikau­tomation und Verkehrste­chnik tätig ist. Die Daten werden in der Messsäule verschlüss­elt gespeicher­t und von Zeit zu Zeit abgerufen und ausgewerte­t. Liegt ein Rotlichtod­er Geschwindi­gkeitsvers­toß vor, dann bekommt der Fahrzeugha­lter Post von der Zentralen Bußgeldste­lle in Viechtach.

Und damit kein Verkehrssü­nder auf dumme Gedanken kommt, stellt VPI-Chef Alois Rager klar: Die Anlage ist alarmgesic­hert. Selbst wenn der „Super-Blitzer“beschädigt wird, gehen die Daten nicht verloren. »Kommentar

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Foto: Vitronic GmbH; S. Gröpper Eine unauffälli­ge Säule am Straßenran­d hält jeden Verstoß fest: Künftig steht auch in Friedberg ein solcher „SuperBlitz­er“.

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