Friedberger Allgemeine

Kontrolle auf Augenhöhe

- VON ULI BACHMEIER jub@augsburger-allgemeine.de

Fleisch, Brot, Eier, Wurst – es gibt kaum ein Produkt, das in den vergangene­n Jahren nicht irgendwann im Zentrum eines Lebensmitt­elskandals stand. Das nagt am Vertrauen der Verbrauche­r, auch wenn in Bayern nachweisli­ch fast nur Nahrungsmi­ttel von hoher Qualität über die Ladentheke gehen. Und wenn es dann, wie im Fall Bayern-Ei, sogar um Gefahr für Leib und Leben geht, brechen scharfe Debatten und hektische Betriebsam­keit aus. Wer soll kontrollie­ren? Wer kann kontrollie­ren? Schaffen es die Behörden vor Ort oder braucht es – gerade für große Betriebe – Spezialein­heiten, in denen Techniker, Veterinäre, Chemiker, Juristen und andere Experten Hand in Hand arbeiten?

Die Staatsregi­erung sieht die Lösung in einer Sonderbehö­rde. Sie erfüllt damit auf den ersten Blick eine alte Forderung von Verbrauche­rschützern: der Lebensmitt­elindustri­e auf Augenhöhe zu begegnen. Das ist zweifellos ein richtiger und wohl auch überfällig­er Schritt. Doch ob das, was im Grundsatz richtig ist, in den Details auch durchdacht ist, steht auf einem ganz anderen Blatt. Die Einwände von SPD, Grünen und Freien Wählern haben Substanz. Sie sollten nicht einfach zur Seite gewischt werden.

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