Kontrolle auf Augenhöhe
Fleisch, Brot, Eier, Wurst – es gibt kaum ein Produkt, das in den vergangenen Jahren nicht irgendwann im Zentrum eines Lebensmittelskandals stand. Das nagt am Vertrauen der Verbraucher, auch wenn in Bayern nachweislich fast nur Nahrungsmittel von hoher Qualität über die Ladentheke gehen. Und wenn es dann, wie im Fall Bayern-Ei, sogar um Gefahr für Leib und Leben geht, brechen scharfe Debatten und hektische Betriebsamkeit aus. Wer soll kontrollieren? Wer kann kontrollieren? Schaffen es die Behörden vor Ort oder braucht es – gerade für große Betriebe – Spezialeinheiten, in denen Techniker, Veterinäre, Chemiker, Juristen und andere Experten Hand in Hand arbeiten?
Die Staatsregierung sieht die Lösung in einer Sonderbehörde. Sie erfüllt damit auf den ersten Blick eine alte Forderung von Verbraucherschützern: der Lebensmittelindustrie auf Augenhöhe zu begegnen. Das ist zweifellos ein richtiger und wohl auch überfälliger Schritt. Doch ob das, was im Grundsatz richtig ist, in den Details auch durchdacht ist, steht auf einem ganz anderen Blatt. Die Einwände von SPD, Grünen und Freien Wählern haben Substanz. Sie sollten nicht einfach zur Seite gewischt werden.