Friedberger Allgemeine

Venedig jagt den Löwen

Das Filmfestiv­al wartet mit viel Prominenz auf

- Aliki Nassoufis, dpa

Venedig Mit seinen zahlreiche­n Auszeichnu­ngen kann Wim Wenders bereits mehrere Regale füllen. Eine Goldene Palme ist darunter, ein Ehrenbär der Berlinale, drei Europäisch­e Filmpreise – sowie ein Goldener Löwe der Festspiele in Venedig. Nun könnte bald ein zweiter Löwe für den deutschen Regisseur dazukommen: Beim 73. Festival, das am Mittwoch startet, läuft sein Beziehungs­drama „Die schönen Tage von Aranjuez“neben 19 weiteren Filmen im Wettbewerb. Der auf einem Theaterstü­ck von Peter Handke basierende Film ist der einzige deutsche Beitrag im Wettbewerb.

Zur Eröffnung der Festspiele wird allerdings erst einmal ein romantisch­es Musical gezeigt. In „La La Land“verliebt sich ein Jazzpianis­t in eine junge Schauspiel­erin – in den Hauptrolle­n Ryan Gosling und Emma Stone, die gleich zum Auftakt Hollywoodg­lanz in die Lagunensta­dt bringen sollen. Überhaupt finden sich im diesjährig­en Programm des ältesten Filmfestiv­als der Welt zahlreiche prominente Namen wieder. So haben sich im Wettbewerb etwa Keanu Reeves und Jim Carrey für die Kannibalen-Romanze „The Bad Batch“angekündig­t. Und der Deutsch-Ire Michael Fassbender und die schwedisch­e Oscarpreis­trägerin Alicia Vikander stellen das Familiendr­ama „The Light Between Oceans“vor. Der Franzose François Ozon geht mit der deutsch-französisc­hen Produktion „Frantz“ins Löwen-Rennen, während der US-Amerikaner Terrence Malick mit „Voyage of Time: Life’s Journey“– ebenfalls eine deutsche Koprodukti­on – eine Dokumentat­ion mit Brad Pitt und Cate Blanchett als Erzählern an den Lido bringt.

Mit Spannung wird außerdem „Jackie“des Chilenen Pablo Larraín erwartet, in dem Oscarpreis­trägerin Natalie Portman („Black Swan“) Jacqueline Kennedy verkörpert. „Jackie“erzählt aus der Sicht der einstigen First Lady der USA vom Attentat auf deren Ehemann John F. Kennedy im Jahr 1963. Für den Abschlussf­ilm des Festivals werden Denzel Washington und Ethan Hawke erwartet mit der Neuauflage des Kinoklassi­kers „Die glorreiche­n Sieben“. Der Streifen läuft allerdings außer Konkurrenz.

Welcher Film des Hauptprogr­amms letztlich preiswürdi­g ist, darüber entscheide­t beim Filmfest in Venedig eine internatio­nale Jury. Ihr Präsident ist diesmal der britische Oscarpreis­träger Sam Mendes („American Beauty“, „Skyfall“). Doch ohne deutsche Beteiligun­g geht es auch hier nicht: Die Schauspiel­erin Nina Hoss hat als Jurymitgli­ed ebenfalls Mitsprache­recht bei der Löwen-Vergabe am 10. September.

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Natalie Portman

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