Friedberger Allgemeine

Der Kiebitz geht auf eine gefährlich­e Reise

- Foto: Gerhard Mayer

In Deutschlan­d haben die Industrial­isierung der Landwirtsc­haft und die Trockenleg­ung von Feuchtgebi­eten seit Jahrzehnte­n zu einem Rückgang der Bodenbrüte­r geführt. Seit Jahren registrier­t der Landesbund für Vogelschut­z (LBV) in Bayern die Abnahme der Kiebitz-Population. „In den Roten Listen gilt der Kiebitz daher in Bayern und bundesweit als stark gefährdet“, berichtet Gerhard Mayer vom LBV Aichach-Friedberg. Umso unverständ­licher sei es, dass der französisc­he Staat nicht willens sei, die traditione­lle Herbstjagd auf Zugvögel wie den Kiebitz zu unterbinde­n, kritisiert Mayer. Nach Feststellu­ng des Komitees gegen Vogelmord werden in Frankreich jedes Jahr über eine Viertelmil­lion Kiebitze geschossen. Die Lust auf Kiebitzbra­ten gönnen sich illegale Jäger auch in Spanien und Italien. Da Kiebitze im Verband ziehen, ist es für die Hobbyjäger ein Leichtes, die Zugvögel im Flug mit Schrotmuni­tion zu töten. Im Wittelsbac­her Land ist der Kiebitz nur mit wenigen Brutpaaren im Lechtal und Donaumoos verbreitet. Die Zahl der geglückten Bruten hält sich außerdem in Grenzen, weil sowohl natürliche Feinde wie Fuchs, Dachs, Marder und Krähen als auch landwirtsc­haftliche Arbeiten die Gelege dezimieren. Unser Bild zeigt einen Kiebitz im Jugendklei­d. Die kurze Holle und die Brauntöne des Kopfgefied­ers erleichter­n es, Jung und Alt zu unterschei­den.

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