Wie die Bar wieder zum Bistro wurde
Das Hotel Drei Mohren hat seinen Treffpunkt umgebaut und dabei einiges aus dem Lager geholt. Auch weitere Veränderungen gibt es. Die Brüder Seferi zum Beispiel haben das Capitol übernommen
Wer die Bar des Hotels Drei Mohren betritt, wird ein kleines Déjà-vu erleben. Denn der beliebte Treffpunkt wurde umgebaut und erinnert nun wieder stärker an das ehemalige Bistro „3M“, das im Zuge des großen Umbaus im Jahr 2011 neu ausgerichtet worden war.
Obwohl das Drei Mohren nach der Renovierung wieder im frischen Glanz erstrahlte – an den Anblick der Bar konnten sich viele Besucher auch Jahre später noch nicht gewöhnen. Das war dem neuen Geschäftsführer Theodor Gandenheimer nicht entgangen. Nachdem er den Hotelgarten mit Lounge-Möbeln neu gestalten ließ, war nun die Bar dran. „Zwei Wochen haben wir sie geschlossen und ehrlich gesagt, gar nicht so viel Neues dafür gekauft. Stattdessen haben wir viele Sachen wieder aus dem Lager geholt“, sagt der stellvertretende Hoteldirektor Michael Schlüter. Gegenstände und Möbel, die die Gäste wieder an das „3M“erinnern werden, sind etwa die vielen verschiedenen alten SodaSiphons, die nun an einem Vorsprung an der Decke wieder ein Hingucker sind. Oder ein alter Schrank des Bistros, der in den erweiterten Barbereich integriert wurde. Die Hochtische wurden ebenfalls in den Barbereich einbezogen.
Im übrigen Teil des Lokals können die Besucher nun wieder auf ein und der selben Höhe sitzen. Der Sicht steht nichts mehr im Weg: Der große Aufsatz über der Bar wurde entfernt. Dafür fällt der Blick nun auf zahlreiche Gemälde aus dem Eigenbestand des Hotels, die in Petersburger Hängung, also sehr dicht, angebracht wurden. Schlüter: „Die Bilder spiegeln auch die Geschichte des Hotels wider.“
*** Veränderte Begebenheiten gibt es auch in dem „Urban Fu:D“-Laden von Sarah und Lissy Deichmann – bei ihnen allerdings gezwungener- maßen. Vor zweieinhalb Jahren hatten die Schwestern in der Haupthalle des Hauptbahnhofs ihren kleinen Laden geöffnet. Dort gibt es Kaffee, Tee, Süßwaren, Butterbrezen, belegte Semmeln und Baguettes. „Wir wussten natürlich von dem Umbau. Allerdings hatte man uns einen Container für die Dauer der Bauarbeiten zugesagt. Dafür ist nun offenbar zu wenig Platz“, sagt Sarah Deichmann verärgert. Sie mussten sich nach etwas Neuem umsehen.
Während ihr kleiner Landen im Hauptbahnhof noch bis Ende des Jahres geöffnet ist, haben die Schwestern vor einigen Wochen direkt gegenüber in der Bahnhofstraße ein neues „Urban Fu:D“-Geschäft eröffnet. Dort haben sie nun auch verschiedene Salate, gebackene Ofenkartoffeln und gegrillte Sandwiches im Angebot. Sarah Deichmann: „Wir hoffen so, dass wir zu- mindest einen Teil unserer Stammkunden halten können. Nachdem wir nun aber auch Mittagsgerichte anbieten, haben wir auch schon neue hinzugewinnen können.“
*** Vor einigen Wochen waren die Brüder Fatmir und Faton Seferi noch im Gespräch, kürzlich haben sie nun den Zuschlag erhalten und führen seither gemeinsam das Capitol am Moritzplatz. 2011 war das Lokal von der Henry’s Coffee World AG, die auch das Café am Rathausplatz betreiben, übernommen worden. Doch so richtig kam das Geschäft nicht in die Gänge. Letztlich habe sich vor allem die lange Bauphase am nebenanliegenden Max 23 negativ auf die Außenbewirtung ausgewirkt, so der damalige Betreiber.
Jetzt haben die Brüder Seferi das Zepter übernommen. Ihr Konzept: Sie wollen die Kundschaft mit Burgern, Steaks, Flammkuchen und Salaten locken. Sonntags gibt es Brunch. „Wir weichen dort von unserem bayerischen Konzept ab, da wir uns sonst mit den Zeughausstuben selber Konkurrenz machen würden“, sagt Fatmir Seferi. Das Capitol ist das fünfte Lokal der beiden Brüder. Sie betreiben außerdem die Zeughausstuben, die Kälberhalle, den König von Flandern und das Gasthaus zum Weissen Hasen, das derzeit aufgrund eines Brandes geschlossen ist.
Neben der Neueröffnung haben die Brüder das König von Flandern umfassend renoviert. Der Umbau dauerte vier Wochen. Nun können die Gäste den Köchen in der offenen Küche zusehen. Die Wände ziert nun eine Holzvertäfelung. Außerdem wurden das Lichtkonzept und die Lüftungsanlage erneuert.