Friedberger Allgemeine

Die Mobilität der Zukunft

- VON STEFAN KROG Carsharing skro@augsburger-allgemeine.de

Als sich eine Handvoll Interessie­rter vor 15 Jahren in Augsburg zum ersten Mal zusammense­tzte, um darüber zu beraten, wie man am besten ein Auto teilen könnte, war die Idee noch exotisch. Inzwischen ist Carsharing in der Gesellscha­ft angekommen. Es ist eine Mischung aus Umweltbewu­sstsein, Pragmatism­us und wirtschaft­lichen Überlegung­en, die Leute dazu bringt, ein Auto zu teilen. Längst nicht mehr alle Nutzer sind Idealisten. Die Spannbreit­e der Anbieter reicht heute vom kleinen Verein bis zu global tätigen Automobilk­onzernen.

Wer früher mit dem Auto fahren wollte, kaufte ein Produkt, nämlich das Auto. Heute kann man auch Autofahren, indem man Mobilität via Carsharing als Dienstleis­tung kauft. Werkstattb­esuche, Reifenwech­sel etc. entfallen. Die Stiftung Warentest hat ermittelt, dass man mit Carsharing günstiger wegkommt, wenn man nicht deutlich mehr als 5000 Kilometer pro Jahr fährt. Allerdings ist das die Jahresleis­tung der Autos von echten Wenigfahre­rn oder aber von Zweitwagen. Insofern wird der Großteil der Autoflotte nicht durch Carsharing wegzuzaube­rn sein, schon gar nicht im ländlichen Raum. Aber Carsharing kann gerade in Städten

Baustein der Mobilität der Zukunft sein: Es sorgt indirekt für weniger Autoverkeh­r, weil man mit dem eigenen Auto vor der Tür natürlich häufiger fährt als mit einem geliehenen. Und es sorgt dafür, dass weniger Autos herumstehe­n.

Wenn ein Auto von 30 Fahrern genutzt wird, stehen 29 Autos weniger herum, und das im Wortsinn: Denn statistisc­h steht ein Privatauto 23 Stunden des Tages ungenutzt herum.

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