Trinkpausen sind keine Pflicht
Fußball-Kreisspielleiter Reinhold Mießl erklärt die Regelungen
Heiß war es am vergangenen Spieltag, sehr heiß – und doch wurden nicht in allen Fußballspielen Trinkpausen eingelegt. Reinhold Mießl ist Kreisspielleiter des Bayerischen Fußballverbandes für den Kreis Augsburg. Er erklärt, welche Regelungen es bei Fußballspielen für Trinkpausen oder Spielabsagen bei hohen Temperaturen im Herrenund im Jugendbereich gibt. Mießl: Nein, das liegt sowohl im Herrenbereich als auch bei den Junioren ganz im Ermessen des Schiedsrichters. Die Schiedsrichterobmänner haben ihre Leute zwar angewiesen, bei hohen Temperaturen einmal in jeder Halbzeit eine kurze Unterbrechung für eine Trinkpause einzulegen, aber offiziell ist da nirgends etwas geregelt. Grundsätzlich sind solche Spielunterbrechungen aber immer möglich – das müssen die Verantwortlichen vor Ort dann selbst entscheiden, ob und wie man das handhabt. Für den Fall, dass es keine Trinkpausen gibt, können sich die Vereine und Spieler auch selbst helfen. Während des Spiels bieten sich immer wieder Gelegenheiten, kurz an die Seitenlinie zu laufen, um einen Schluck zu trinken – wichtig ist hierbei allerdings: Die Spieler dürfen das Feld nicht verlassen. Ansonsten dürfen sie das Feld erst wieder betreten, nachdem sie sich beim Schiedsrichter wieder angemeldet haben. Viele Vereine stellen ja auch große Kübel mit kaltem Wasser an die Seitenlinie. Dort können sich die Spieler auch während der Partie immer wieder erfrischen – natürlich am besten, wenn der Ball gerade nicht in der Nähe ist oder zum Beispiel zum Einwurf geklärt wurde. Mießl: Im Seniorenbereich gibt es so etwas nicht. Bei den Junioren gibt es eine Regelung, die besagt, dass das Spiel verlegt oder abgebrochen werden muss, wenn eine Gefahr für die Gesundheit der Spieler besteht. Das kann natürlich auch bei großer Hitze der Fall sein. Aber eine genaue Temperaturangabe ist auch hier nicht vorhanden. Das muss wiederum der Schiedsrichter im eigenen Ermessen entscheiden.