Krönung einer tollen Saison
Selina Jones sichert sich mit der U 23-Mannschaft in Slowenien den Europameistertitel. Für Birgit Ohmayer läuft es nicht so gut, dafür darf auch ein Kissinger jubeln
Friedberg/Solkan Das war im wahrsten Sinne des Wortes ein heißes Wochenende für die Kanuten und Kanutinnen bei der Junioren- und U23-Europameisterschaft in Solkan in Slowenien. Über 33 Grad im Schatten und dann noch solch heiße Kanuslalom-Wettkämpfe – die Kanutinnen und Kanuten hatten auf der Soca allerhand zu bewältigen.
Im deutschen Team waren auch die beiden Friedbergerinnen Birgit Ohmayer und Selina Jones am Start. Und Selina Jones sorgte bei diesen Titelkämpfen auch wieder für eine Sensation: Sie konnte die Goldmedaille mit dem Team einheimsen – eine wirklich sensationelle Leistung bei der harten Konkurrenz. Die 19-jährige Friedbergerin krönte damit eine fantastische Saison, schließlich hatte sie schon bei der Weltmeisterschaft in Krakau in Polen den Titel mit der Mannschaft gewonnen. Und nun bei dieser Europameisterschaft der nächste große Triumph zusammen mit ihren Teamkolleginnen Caroline Trompeter und Lisa Fritsche. Da konnten Selina sowie ihre ebenfalls angereisten Eltern Melywn und Elisabeth Micheler-Jones natürlich vor Freude strahlen. Das ist eine super Leistung für Selina Jones, die gerade mal ihr erstes U23-Jahr absolviert und ab dem 1. September in die Sportfördergruppe der Bundeswehr wechselt.
Wie ging es den beiden Schwabenkanutinnen aus Friedberg im Einzelwettbewerb? Birgit Ohmayer fuhr im Canadier Einer der U23-Damen eigentlich einen guten Lauf in der Qualifikation, dann aber paddelte sie an einem Tor in einer der kniffligen Torpassagen im oberen Teil der Strecke vorbei. Sie musste das Tor nochmals anfahren, was viel Zeit kostete und somit verpasste sie den Sprung in das Semifinale.
Bei Selina Jones im Kajak Einer sah es besser aus. Im oberen, schwer ausgehängten Teil der Strecke entschied sie sich im Semifinale für die Variante als Rückwärtstraverse bei den Toren vier, fünf und sechs – allerdings leistete sie sich hier eine Torstabberührung. Mit der Schwimmweste touchierte Selina Jones eine der Stangen leicht, also kamen zwei Sekunden auf die Laufzeit dazu. Der Einzellauf war insgesamt sehr gut und sie konnte sehen, dass sie mit den internationalen Konkurrentinnen – von denen einige auch schon in der Leistungsklasse im Kanuslalom-Weltcup mitfahren – mithalten konnte. Aus dieser Perspektive war Selina Jones mit ihrem Semifinallauf deshalb auch ganz zufrieden. Die kniffligen Torkombinationen mit der Berührung irritierten Selina aber ein bisschen und letztlich kosteten diese Fehler schließlich die Teilnahme am Finale der besten zehn Fahrerinnen.
Die aktuellen U 23-Weltmeisterinnen Lisa Fritsche, Caroline Trompeter (Hanau) und Selina Jones (Kanu Schwaben) wiederholten also ihren Erfolg von Kraków und gewannen im Kajak Einer ebenso Gold wie die Junioren Lukas Stahl (KR Hamm), Thomas Strauß und der Kissinger Noah Hegge (beide Augsburg AKV und Kanu Schwaben). Zudem fuhr das U23-Team im Canadier Einer mit Florian Breuer, Dennis Söter (Kanu Schwaben Augsburg) und Junior Gregor Kreul (KSV Schwerte) Bronze ein, auch die Mannschaft im Canadier Zweier wurde Dritter.
Insgesamt war das Wochenende super – zwar sehr heiß – aber die Kanutinnen konnten immer mal wieder ins kühle Wasser der Soca springen.