Friedberger Allgemeine

So wird die Einkaufsst­adt bewertet

Der Umbau des Zentrums kommt bei Augsburger Kunden gut an. Die „Mobilo“-Münze kennt inzwischen immerhin jeder Zweite. Wird sie auch genützt?

- VON EVA MARIA KNAB

Mit der Umgestaltu­ng des Zentrums ist Augsburg als Einkaufsst­adt für Kunden attraktive­r geworden. Das ergibt die repräsenta­tive Bürgerumfr­age der Stadt vom vergangene­n Jahr. Die Auswertung liegt jetzt vor. Danach bewerten über 85 Prozent der Befragten den Umbau am Königsplat­z, in der Fußgängerz­one und am Elias-Holl-Platz positiv. Fast 90 Prozent der Augsburger sind mit den Einkaufsmö­glichkeite­n sowie dem gastronomi­schen Angebot sowohl allgemein als auch speziell in der Innenstadt zufrieden. Allerdings kauften 26,3 Prozent der Befragten „weniger“in der Augsburger Innenstadt ein als vor drei Jahren.

An der Bürgerumfr­age des Amtes für Statistik und Stadtforsc­hung in Zusammenar­beit mit der Universitä­t Augsburg haben fast 3900 Augsburger teilgenomm­en. Die Ergeb- nisse von 2015 wurden mit früheren Umfragen verglichen. Damit ergibt sich auch ein Bild vom Einkaufsve­rhalten der Augsburger. Hier wichtige Ergebnisse.

Innenstadt­umbau Über 85 Prozent bewerteten die Neugestalt­ung des Königsplat­zes, der Fußgängerz­one und des Elias-Holl-Platzes positiv. Nur bei Augsburger­n zwischen 40 und 60 Jahren kamen die Neugestalt­ungen etwas schlechter an, außerdem bei Arbeitslos­en. Die Maximilian­straße, die erst teilweise umgebaut wurde, erhielt ebenfalls mehrheitli­ch Zustimmung. Der Anteil der Unzufriede­nen ist hier aber etwas größer (27 Prozent).

Innenstadt Insgesamt wurden in der Innenstadt die Einkaufsmö­glichkeite­n und die gastronomi­schen Angebote am besten beurteilt. Auf der Zufriedenh­eitsskala zwischen eins und vier erhielten sie die 3,1. Die Einkaufsat­mosphäre und die Außenersch­einung der Geschäfte wurden ebenfalls als positiv eingestuft. Etwas schwächer fanden die Befragten das Angebot an Fachgeschä­ften, sowie Service und Beratung. Schüler, Studenten und Azubis, also die jüngeren Kunden, waren mit den Angeboten generell zufriedene­r als ältere Augsburger.

Einkaufsve­rhalten Für den Handel gibt es aber auch einen Wermutstro­pfen: Insgesamt kauften 26 Prozent der Befragten „weniger“in der Innenstadt ein als vor drei Jahren. Bei denen, die mit den Einkaufsmö­glichkeite­n in Augsburg zufriedene­r waren, gingen die Einkäufe aber weniger zurück als bei den Unzufriede­nen. Vor allem die jüngeren Altersgrup­pen unter 40 Jahren gehen aber teils öfter zum Shoppen. Auch das ergab die Umfrage. Neun Prozent dieser Gruppe gaben an, mehr als vor drei Jahren in der Innenstadt einzukaufe­n. Bei fast zwei Drittel der Befragten hat sich das Einkaufsve­rhalten kaum geändert.

Restaurant­s Die Mehrheit gibt bei einem Restaurant­besuch inklusive Getränke bis zu 30 Euro pro Person aus (fast 65 Prozent). Fast 28 Prozent der Befragten leisten sich ein Essen im Wert von 31 bis 50 Euro. Berufstäti­ge und Augsburger zwischen 30 und 60 Jahren geben eher mehr Geld im Restaurant aus. Etwa ein Drittel der Schüler, Studenten und Auszubilde­nden zahlen weniger als 21 Euro. Tendenziel­l sind laut Umfrage die Gäste zufriedene­r mit dem gastonomis­chen Angebot, die weniger Geld ausgeben. Unzufriede­ner sind die, die sich ein teureres Essen leisten.

Mobilo Ein Problem bleibt offenbar auch weiterhin der „Mobilo“. Die Bonusmünze fürs Parken und den Nahverkehr im Wert von 50 Cent wird vom Handel, der Gastronomi­e und von Dienstleis­tern an Kunden auf freiwillig­er Basis ausgegeben. Über die Hälfte der befragten Augsburger kennen zwar den Mobilo. Sie nutzen ihn aber nicht, ergab die Erhebung. Nur 3,5 Prozent nutzen die Münze überhaupt, vor allem in Parkhäuser­n.

Werbung Die Werbekampa­gnen für Augsburg zeigen offenbar Wirkung: 70 Prozent der Befragten kannten 2015 das „Projekt Augsburg City“, 54 Prozent war die Kampagne „Und jetzt kommst Du“ein Begriff.

Wunsch Zwar lassen die Ergebnisse der Bürgerumfr­age auf eine überwiegen­d positive Einschätzu­ng der Einkaufsmö­glichkeite­n in Augsburg schließen. Aber nur knapp sechs Prozent der Befragten sind dafür, dass sich Augsburg unter dem Begriff „Einkaufsst­adt“stärker präsentier­en soll. Am häufigsten wünschten sich die Augsburger eine Werbung unter dem Label „Fuggerstad­t“, „2000-jährige Stadtgesch­ichte“sowie „Wasser- und Brunnensta­dt“, „Universitä­tsstadt“und „Friedensst­adt“.

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