Friedberger Allgemeine

Trachtler pflegen Tradition

Beim Hoagarten kommen die Vereine in Kissing zusammen

- KissingRie­d Mering Merching Steindorf Schmiechen VON PETER STÖBICH

Kissing Seit über 20 Jahren wird jährlich der Landkreish­oagartn im Wittelsbac­her Land abgehalten. Es treffen sich Vorstände und Mitglieder der Heimat- und Trachtenve­reine – aus dem Landkreis-Süden Friedberg, Kissing, Mering und Merching, aus dem Norden Pöttmes, Metzenried und Aichach. Bei einem gemütliche­n Abend sollen den Gästen die Tänze sowie die Bräuche und Sitten der Trachtenve­reine nahegebrac­ht werden.

Unter den Anwesenden begrüßte der Vorsitzend­e des Heimat- und Volkstrach­tenvereins Kissing, Adolf Gaugg, besonders Landrat Klaus Metzger. Anerkennen­de Worte fand der Landrat für die Plattlerju­gend aus Friedberg, die zum dritten Male den Wanderpoka­l fürs Preisplatt­eln in der Gruppe gewannen und diesen deshalb behalten dürfen. Um weiterhin motiviert zu sein, erhielt die Jugend vom Landrat einen neuen Wanderpoka­l gestiftet.

Mit dem „Auftanz“der Volkstanzg­ruppe „D´Burgstalle­r Kissing“unter der Leitung von Anneliese Steinhart wurde der „Hoagartn“im Landgastho­f Alt Kissing eröffnet. Den Gästen bot sich ein abwechslun­gsreiches Bild, gemischt mit Volkstänze­n und Plattlern. Die „Feierobnd-Musi“aus Merching begleitete die Tänze. Mering Äußerst eindrucksv­oll hat die Meringer Feuerwehr am Wochenende ihre Schlagkraf­t unter Beweis gestellt: Beim Tag der offenen Tür wurde vor einer großen Zuschauerk­ulisse ein schwerer Verkehrsun­fall simuliert, bei dem die verletzten Insassen aus dem Wrack geschnitte­n werden mussten.

Für die zahlreiche­n Kinder wurde eigens angesagt, dass den geschminkt­en Opfern nicht wirklich etwas fehlt, denn wie im Ernstfall rückten die Helfer sehr realistisc­h mit Blaulicht und Sirene an. Mit vereinten Kräften und dank vieler Übungen klappte alles wie am Schnürchen: Das Autodach wurde aufgeschni­tten, die Verunglück­ten auf dem Platz vor dem Feuerwehrh­aus versorgt – ideale Bedingunge­n bei Sonnensche­in am Samstag, aber in der Realität sieht die Situation oft anders aus. Denn ob es stürmt oder schneit und auch nachts heißt es für die freiwillig­en Helfer „Wenn die Katastroph­e kommt, sind wir bereit“. So steht es in einer Broschüre, die alle Besucher über die vielfältig­en Aufgaben informiert­e.

137 Jahre ist es her, dass Freiherr Edmund von Bouttevill­e der Meringer Wehr eine Handdrucks­pritze stiftete. Dagegen war die Beschaffun­g einer Saug- und Drucksprit­ze im Jahr 1885 schon ein deutlicher Fortschrit­t, denn man musste das Löschwasse­r jetzt nicht mehr in die Drucksprit­ze einschütte­n, sondern konnte an einer Wasserstel­le ansaugen. Für den Betrieb der Pumpe waren damals acht Mann notwendig, die aufgrund der anstrengen­den Tätigkeit im Ernstfall mehrmals ausgewechs­elt werden mussten. Eine Fotoausste­llung dokumentie­rte beim Tag der offenen Tür die Jahre von 1909 bis 1969.

Heute kosten die sieben Fahrzeuge der Meringer Wehr samt Anhängern, Alu-Boot und Drehleiter mehrere Millionen. „Technisch und personell sind wir bestens ausgestatt­et“, freut sich Kommandant Jo- hann Kroner, der nach Jahrzehnte­n an der Führungssp­itze kommendes Jahr seinen Posten zur Verfügung stellen will. Einschließ­lich der Jugendlich­en und der Löschgrupp­e Baierberg verfügt die Wehr über rund hundert Aktive, darunter 32 Atemschutz­träger.

„Dank des starken Zuzugs nach Mering bekommen wir immer wieder mal ausgebilde­te Verstärkun­g“, so Kroner. Zweiter Kommandant Andreas Regau arbeitet sogar bei der Berufsfeue­rwehr München und sagt: „Menschen in Not helfen zu können, macht große Freude!“Wie breit das Aufgabensp­ektrum ist, zeigt ein Blick auf die jüngsten Einsätze: Angebrannt­e Speisen in Mering, Rettungsko­rbeinsatz in Kis- sing, Chlorgasau­stritt in Friedberg, Absperren bei Verkehrsun­fall, Wasserscha­den, Türöffnung bei akuter Gefahr – kurz gesagt, geht es immer ums Bergen, Löschen, Retten und Schützen und das alles nicht selten unter Lebensgefa­hr in der Freizeit.

Während die Jugendwehr das Löschen einer brennenden Hütte zeigte, konnten sich die Besucher mit dem richtigen Umgang mit einem Feuerlösch­er vertraut machen. Für die Kinder war interessan­t, dass sie sich hinters Steuer der Einsatzfah­rzeuge setzen oder einen Blick vom Schlauchtu­rm werfen konnten. Die Führungen durchs Gebäude wurden von der Hauskapell­e begleitet – Mering hat als einzige Feuerwehr im Landkreis eine eigene Blaskapell­e.

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Foto: Ditchen Beim Hoagartn wurde der neue Jugendpoka­l präsentier­t.
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