Maler und Erzähler
Zum Tode von Wilhelm Bronner
Mit Bestürzung haben Augsburger Künstler und Kunstfreunde die Nachricht vom Tod des Augsburger Künstlers Wilhelm Bronner aufgenommen. 1954 in Memmingen geboren, arbeitete Bronner bereits 1976 als freischaffender Künstler in Augsburg und erhielt für seine farblich auffälligen, oft skurrilen Arbeiten und seine narrativen Malgeschichten 1981 den Kunstförderpreis der Stadt Augsburg. Wilhelm Bronners Duktus erinnerte an Comics, in seiner Aussage war er aber stets auch sozialkritisch. Auf seinen Reisen, die ihn nach Italien und Frankreich (2004 erhielt er dort den Kunstpreis Salon International d’Art de Bourges) und für mehrere Monate nach Brasilien geführt hatten, sammelte er Eindrücke, die er nicht nur zwei-, sondern gerne auch dreidimensional verarbeitet hat. Zeitweise lebte er in Adelaide in Australien.
In den letzten Jahren waren es insbesondere seine Objektkästen, in denen er am Wege gefundene Sammeloder Fundstücke zu einem Kunstwerk überlegt anordnete. Erst im vergangenen Jahr hatte Wilhelm Bronner in der Galerie am Graben unter der Überschrift „Inner landscape“ausgestellt und bei den Betrachtern ein haptisches Vergnügen bewirkt, aber auch das Verlangen, vor den kleinteiligen Werken, diesen „inneren Landschaften“, zu meditieren.
Noch im März dieses Jahres war Wilhelm Bronner in einer Gemeinschaftsausstellung in BerlinSchmargendorf unter der Überschrift „Erotica“mit Gemälden und Zeichnungen vertreten. Die Nachricht von seinem Tod kam überraschend. Seine Kunstsprache wird man vermissen.