Friedberger Allgemeine

Zweijährig­er Junge stirbt bei Unfall in Pfersee

Drei Tagesmütte­r überqueren mit einer Kindergrup­pe eine Straße. Ein 27-jähriger Autofahrer hält deshalb noch an. Doch er fährt offenbar zu früh wieder los. Was die ersten Ermittlung­en der Polizei ergeben haben

- VON JÖRG HEINZLE

Es herrscht schönes Herbstwett­er am Montagvorm­ittag, ideal für einen Spaziergan­g draußen. Doch der Ausflug dreier Tagesmütte­r mit einer Kindergrup­pe in Pfersee endet mit einer Tragödie. Ein zwei Jahre alter Junge wird beim Überqueren einer Straße von einem Auto erfasst. Der kleine Bub wird dabei so schwer verletzt, dass er noch an der Unfallstel­le stirbt.

Es ist kurz nach elf Uhr am Vormittag, als die Gruppe in der Ludwig-Thoma-Straße unterwegs ist. Was danach passiert, schildert der Polizeiber­icht so: Die drei Frauen gehen mit den Kindern in Richtung Südwesten, in Blickricht­ung zur Hans-Adlhoch-Schule. Kurz vor dem Hettenbach zweigt die Ludwig-Thoma-Straße nach links ab. Die Gruppe überquert diese Straße. Während die meisten schon auf der anderen Seite angekommen sind, folgt noch eine Tagesmutte­r, 41 Jahre alt. Sie schiebt nach Polizeiang­aben einen Kinderwage­n und hat drei weitere Kinder dabei.

Ein Auto, ein BMW, nähert sich der Gruppe zu diesem Zeitpunkt von der Hans-Adlhoch-Straße. Der 27-jährige Fahrer will nach rechts in die Ludwig-Thoma-Straße abbiegen. Er sieht die Tagesmütte­r mit ihren Kindern und lässt sie die Straße queren. Doch dann fährt er wieder an – zu früh. Er sieht offensicht­lich den kleinen Jungen nicht, der den Ermittlung­en zufolge als letzer zum Gehsteig kommt. Er hat den Fußweg offensicht­lich schon fast erreicht, das zeigen die Spuren an der Unfallstel­le. Der Wagen erfasst den zweijährig­en Jungen mit der Front, er gerät unter das Fahrzeug. Ein Notarzt eilt kurz darauf zu der Unfallstel­le. Er versucht noch, das Kleinkind wiederzube­leben. Doch die Verletzung­en sind zu schwer.

Die Polizei hält die Nachricht von dem tragischen Unfall zunächst noch zurück. Es ist den Beamten wichtig, erst die Eltern zu informiere­n, die zu der Zeit bei der Arbeit sind. Sie sollen die furchtbare Nachricht nicht aus dem Radio oder dem Internet erfahren. Erst danach, am späten Nachmittag, gibt es dann zum Unfall eine offizielle Meldung.

Die Eltern stehen unter Schock, teilt die Polizei mit, ebenso die Tagesmutte­r und der Autofahrer. Sie werden von Kriseninte­rventionst­eams betreut. Ein Gutachter soll nun den genauen Ablauf des Unfalls analysiere­n. Dazu war auch ein Polizeihub­schrauber im Einsatz, der Luftbilder aufnahm. Ein Atemtest ergab, dass der 27-jährige Autofahrer nicht alkoholisi­ert war.

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Foto: Silvio Wyszengrad In der Ludwig-Thoma-Straße in Pfersee ist ein zweijährig­er Junge bei einem Unfall gestorben.

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