Friedberger Allgemeine

WSA: Kritik an der Personalpo­litik der Stadtregie­rung

Stadtrat Peter Grab fürchtet Probleme für den Haushalt und sieht Handlungsb­edarf beim Theater

- VON CHRISTIAN MÜHLHAUSE

Augsburg lebt über seine Verhältnis­se. So sieht es zumindest Stadtrat Peter Grab von der Bürgervere­inigung „Wir sind Augsburg“(WSA). Die Stadtregie­rung müsse die Interessen aller drei beteiligte­n Parteien bedienen, was am Ende einen massiven Stellenauf­bau bei der Stadt bedeute, kritisiert­e er. „Seit kurzem gibt es eine Biostadtbe­auftragte, die sich unter anderem um das Schulproje­kt ,Gesunde Pause‘ kümmert. Das ist überflüssi­g.“Insgesamt gebe es bei der Stadt dieses Jahr 5,9 Prozent zusätzlich­e Stellen, während die Bevölkerun­g um 1,8 Prozent wachse, sagte er beim Neujahrsem­pfang der WSA im Augsburger Rathaus vor mehr als 200 Gästen.

Aus Grabs Sicht müsste die Stadt die gute Konjunktur nutzen, um Schulden abzubauen, statt kommunale Stellen aufzubauen. „Wie soll das alles bezahlt werden, wenn die Stadt für Kredite künftig wieder höhere Zinsen zahlt und sich die konjunktur­elle Situation verschlech­tert?“Auch beim Thema Steuern handle die „ÜGroKo“(Übergroße Koalition), wie Grab die Zusammenar­beit von SPD, CSU und Grünen nennt, nicht im Sinn des Bürgers. Mit der Erhöhung des Gewerbeste­uersatzes würden Jobs aufs Spiel gesetzt und die Erhöhung der Grundsteue­r belaste alle. „Hausbesitz­er dürfen diese Mehrkosten schließlic­h auf die Mieter umlegen.“Wenig bürgerfreu­ndlich sei zudem, was die Stadt beim Thema Straßenbei­träge mache. Wiederkehr­ende Beiträge, an denen sich alle im Viertel beteiligen, seien gerechter als die bisherige Lösung. Aktuell müssen nur die direkten Anlieger zahlen.

Wenig Verständni­s hat Grab auch für das Vorgehen beim Theater. Der Zuschuss aus München für die Sanierung sei toll, aber es sei versäumt worden über die Betriebsko­sten zu reden. „Aktuell sind es 30 Millionen Euro. Mit jeder Tariferhöh­ung steigt der Betrag um eine halbe Million. Wir sind den Freien Wählern aus dem Augsburger Land dankbar, dass sie unseren Antrag für ein Staatsthea­ter im Landtag eingebrach­t haben, auch wenn er abgelehnt wurde.“Fair wäre aus Grabs Sicht, dass sich Land und die Stadt die Betriebsko­sten je zur Hälfte teilen, wie es zum Beispiel Nürnberg auch gehandhabt werde.

Es habe sich aber auch Positives getan, so Grab. Dazu gehörten das geplante Gesamtkonz­ept für den Oberhauser Bahnhof, die vorgesehen­e Uniklinik und die Erhöhung des Zuschusses für Sportverei­ne für jedes Mitglied im Kindes- und Jugendalte­r. „Es wurden Ideen von uns verwirklic­ht und wir haben gute Ideen anderer Parteien auch unterstütz­t. Entscheide­nd ist für uns einzig, dass es gut für Augsburg ist.“

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Foto: Annette Zoepf Peter Grab, Anna Tabak, Anita Ponzio, Helmut Bauer und Andreas Elstner (von links) von der Bürgervere­inigung „Wir sind Augs burg“übten beim Neujahrsem­pfang Kritik an der Stadtregie­rung.

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