Friedberger Allgemeine

Nichts sollte noch schiefgehe­n

- VON NICOLE PRESTLE Finanzlage des Theaters nip@augsburger allgemeine.de

Die Premiere des „Faust“am Samstag auf der Brechtbühn­e war ausverkauf­t, ein Großteil der 17 noch folgenden Aufführung­en ist es auch. Goethes Meisterwer­k zieht – bei klassische­n Besuchern wie bei Schulen. Die Theaterlei­tung dürfte dieser Erfolg jedoch eher schmerzen als freuen, denn er führt ihr die Folgen der Sanierungs­debatte sehr deutlich vor Augen: Goethes „Faust“hätte eigentlich im Großen Haus gezeigt werden sollen; wahrschein­lich wären es zwölf (fast) ausverkauf­te Vorstellun­gen gewesen. Doch die vorzeitige Schließung der Hauptbühne hat diese Kalkulatio­n vermasselt.

Jetzt noch über die umstritten­e städtische Entscheidu­ng zu jammern, führt zu nichts. Richten wir den Blick deshalb in die Zukunft: Will man Theatermit­arbeitern und -besuchern eine weitere „ChaosSpiel­zeit“wie diese ersparen, darf bei der Sanierung nichts mehr schiefgehe­n. Die Verantwort­lichen müssen dafür sorgen, dass die Bühne im Martinipar­k im September uneingesch­ränkt zur Verfügung steht. Für den Gaskessel, der 2018 als Interimssp­ielstätte in Betrieb gehen soll, gilt dasselbe.

Doch selbst wenn nun alles wie geschmiert läuft: In den nächsten Jahren darf man ans Theater nicht die Ansprüche stellen, die man gemeinhin an eine solche Einrichtun­g hat: Zwar kann auch in Übergangss­pielstätte­n hohes künstleris­ches Niveau geboten werden. Die Erlöse werden aus vielen Gründen aber hinter denen einer regulären Spielzeit zurücklieg­en. Das zeigen die ersten Monate dieser Saison.

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