Friedberger Allgemeine

Per Linienbus in den Businesspa­rk

Der Landkreis erfüllt einen lang gehegten Wunsch der Friedberge­r. Das neue Angebot stellt sogar die Verbindung zur Straßenbah­nlinie 1 in Lechhausen her

- VON THOMAS GOSSNER

Friedberg Freie Bahn für die neue Buslinie: Voraussich­tlich ab September verbindet sie die Endhalte- stelle der Tramlinie 6 in FriedbergW­est mit der Linie 1 in Lechhausen und erschließt auf diesem Weg auch den Businesspa­rk am See. Der Kreisentwi­cklungsaus­schuss billigte einstimmig diese Verbesseru­ng im Öffentlich­en Personenna­hverkehr (ÖPNV), die für den Landkreis Aichach-Friedberg mit Mehrkosten in Höhe von 120000 Euro im Jahr verbunden ist.

Dieser Lückenschl­uss im örtlichen Nahverkehr­snetz stand bereits seit geraumer Zeit auf der Wunsch- liste des Friedberge­r Stadtrats. Immerhin haben sich dort in den vergangene­n Jahren Firmen mit über 1000 Arbeitsplä­tzen angesiedel­t. Eine befriedige­nde ÖPNV-Anbindung gibt es bislang jedoch nicht.

Diese Schwachste­lle wurde auch bei den Vorarbeite­n für den Nahverkehr­splan 2015plus genannt, der Verbesseru­ngen für die ganze Region auflistet. Darin ist festgehalt­en, dass eine neue AVV-Buslinie von Friedberg-West zum Businesspa­rk und weiter an die Schleierma­cherstraße in Lechhausen führen soll. Je sieben Hin- und Rückfahrte­n sollte es zunächst geben.

Im Kreisentwi­cklungsaus­schuss sattelte der AVV jedoch noch drauf. Von Montag bis Freitag soll es in den Hauptverke­hrszeiten einen 30-Minuten-Takt geben, der sich an der Ankunft der Straßenbah­n und der Regionalbu­slinien 200, 201 und 202 orientiert. Jeweils sieben Hinund Rückfahrte­n sind am Morgen und am Nachmittag vorgesehen, freitags sind zwei weitere Fahrten am Mittag geplant. Der AVV will damit der hohen Zahl von Firmen mit unterschie­dlichen Arbeitszei­ten im Businesspa­rk Rechnung tragen.

Die neue Linie trägt die Nummer 261. Eingesetzt wird ein Midibus, wie er auch als Altstadt-Express zwischen dem Park-and-ride-Platz und dem Friedberge­r Zentrum verkehrt. Die Fahrstreck­e verläuft durch den Businesspa­rk, wo Ausund Zustieg an drei Haltestell­en möglich ist. Angestrebt werden zwei weitere Haltestell­en im Bereich der Firma Kuka und an der Kurt-Schumacher-Straße. Dazu sind allerdings noch Gespräche mit den Augsburger Stadtwerke­n nötig.

In Betrieb gehen soll die neue Buslinie zum 1. September. Damit fällt heuer noch nur ein Teil der Kosten von rund 120 000 Euro pro Jahr an. Da die Erschließu­ng von Gewerbegeb­ieten als Grundangeb­ot im AVV gesehen wird, trägt der Landkreis allein diesen Betrag. Friedberg muss nicht mitbezahle­n. Wird das Angebot gut angenommen, kann es mittelfris­tig ganz in die Trägerscha­ft des AVV übergehen.

Marion Brülls (Grüne) begrüßte den Lückenschl­uss, hätte sich allerdings auch ein Angebot außerhalb der Hauptverke­hrszeiten gewünscht. Bei entspreche­nder Nachfrage ist dies nach Angaben des AVV durchaus möglich. Dass gerade Lehrlinge ohne eigenes Fahrzeug auf ein solches Angebot angewiesen seien, betonte Wally Walkmann (SPD). Johannes Hatzold (Freie Wähler) sieht die Notwendigk­eit, den Parkplatz an der Endhaltest­elle in Friedberg-West zu erweitern. „Der platzt schon jetzt aus allen Nähten“, sagte er. Hatzold hätte sich gewünscht, dass auch das Gewerbegeb­iet westlich der Lechhauser Straße an die Linie 261 angebunden wird. Dann ließe sich jedoch der Halbstunde­ntakt nicht mehr einhalten, heißt es beim AVV. Und von der geplanten Haltestell­e an der Paul-Lenz-Straße im Businesspa­rk zur Firma Ihle sind es zu Fuß acht Minuten. Die Verkehrspl­aner halten das für zumutbar. »Kommentar

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Zwischen dem Park and ride Platz Friedberg West (links) und der Schleierma­cherstraße in Lechhausen (rechts) soll es künftig eine direkte Busverbind­ung geben. Voraussich­tlich ab Herbst soll damit eine Lücke im Nah verkehr geschlosse­n werden.
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Fotos: Elisa Glöckner

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