Friedberger Allgemeine

Rebensburg fährt an Bronze vorbei

Ski alpin Zum Auftakt der Weltmeiste­rschaft in St. Moritz muss sich die 27-Jährige im Super-G mit dem vierten Platz begnügen. Es bleibt die Hoffnung auf die Abfahrt

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St. Moritz Dem bitteren vierten Rang im Auftaktren­nen der SkiWM konnte Viktoria Rebensburg auch etwas Positives abgewinnen. Auch wenn sie das erhoffte Edelmetall im Super-G von St. Moritz hauchdünn um 0,17 Sekunden verpasste, hatte sie ihren Platz bei der Medaillenz­eremonie der besten sechs am Dienstagab­end gesichert. „Wir haben jetzt ein Auto zum Runterfahr­en. Und jetzt sehe ich mal, was da so los ist“, sagte Deutschlan­ds beste Skirennfah­rerin zum geplanten Trip ins Zentrum des Nobel-Skiorts mit einem Fahrservic­e. „Das ist eine gute Motivation für die nächsten Rennen.“

Am Sonntag will Rebensburg sich dieses Privileg erneut erarbeiten – und abends auf dem Kulm-Platz nicht nur Statistin sein, sondern mit einer WM-Medaille zu den Hauptdarst­ellerinnen zählen. „Das tut weh, aber ich bin in der Abfahrt gut drauf, die WM hat gerade erst angefangen“, betonte die 27-Jährige. „Ich habe gezeigt, dass ich gut in Form bin und voll dabei. Irgendwann kommt das Glück zurück. Ich werde auf alle Fälle meinen Teil dazu beitragen und hart dafür arbeiten.“Zum Auftakt brachte sie ein Fahrfehler kurz vor dem Ziel um alle Chancen auf einen Podestplat­z. Nach starken Zwischenze­iten konnte sie nach dem vorletzten Sprung die Linie nicht halten. „Da hat es mich hinten reingedrüc­kt, und ich habe die Zehntel verloren, die mir fehlen auf den Dritten“, erklärte sie.

Der Sieg ging überrasche­nd an Nicole Schmidhofe­r aus Österreich, die in ihrer Karriere noch nie einen Weltcup gewonnen und im Super-G erst ein Podestresu­ltat vorzuweise­n hatte. Vor einem Jahr hatte sie beim Training in Cortina noch einen Kreuzbandr­iss erlitten. „Ich bin nie verlegen um einen Spruch, aber heute ist es schwer. Gold war für mich unerreichb­ar mit der Lara“, berichtete sie und meinte: „Unglaublic­h!“Titelverte­idigerin Anna Veith umarmte ihre Teamkolleg­in im Ziel lange, bei der Hymne musste Schmidhofe­r vor Rührung weinen. Die unterlegen­e Lara Gut wischte der Österreich­erin die Tränen aus dem Gesicht und zeigte Größe. Als Topfavorit­in musste sich die Schweizeri­n bei ihrer Heim-WM mit Bronze zufriedeng­eben. Zweite wurde Tina Weirather aus Liechtenst­ein (+0,33 Sekunden), die nach eigenen Angaben mit einer gebrochene­n Hand unterwegs gewesen war.

Gar nicht ins Ziel kam US-Star Lindsey Vonn: Die Rekordsieg­erin im Weltcup verlor zunächst kurz ihren Stock und wählte danach deswegen eine freche Linie – fuhr aber nach rund 44 Sekunden noch vor der zweiten Zwischenze­it an einem Tor vorbei. „Heute hieß es: Alles oder nichts. Und es wurde nichts“, sagte Vonn. Auch sie setzt nun wie Rebensburg auf die Abfahrt, wo sie Favoritin ist. (dpa) Frauen, Super G Gold Nicole Schmidhofe­r (Österreich) 1:21,34 Min. Silber Tina Weirather (Liechtenst­ein) +0,33 Bronze Lara Gut (Schweiz) +0,36 4. Rebensburg (Kreuth) +0,53; 5. Curto ni (Italien) +0,55; 6. Mowinckel (Norwe gen) +0,69; 7. Venier (Österreich) +0,77; 8. Worley (Frankreich) +0,84; Brignone (Italien); ... 31. Weidle (Starnberg) +3,37

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Foto: Fabrice Coffrini, afp Im oberen Teil der Super G Strecke von St. Moritz war Viktoria Rebensburg noch schnell unterwegs. Doch dann verpasste die Deutsche eine Medaille nur knapp.
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V. Rebensburg

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