Louvre Attentäter sagt, er wollte nur Bilder zerschneiden
Der Mann möchte mit zwei Macheten in den Louvre. Menschen zu verletzen sei nicht sein Ziel gewesen
Paris Besonders interessiert war Abdallah El-Hamahmy an der Abteilung ägyptische Kunst, erinnert sich ein Touristenführer im Louvre, der dort Ende Januar eine dreistündige Tour gab. „Ich wollte wissen, woher er kommt. Er sagte, dass er Ägypter sei. Er war einer der nettesten der Gruppe.“
Fünf Tage später griff der vermeintlich nette Tourist vor dem Pariser Museum eine Militärpatrouille mit zwei Macheten an und schrie „Allahu Akbar“, „Gott ist groß“. Die Soldaten hatten ihn daran hindern wollen, mit seinen beiden Rucksäcken in die Einkaufspassage Carroussel du Louvre direkt neben dem Museum zu gelangen.
Während El-Hamahmy einen der vier Soldaten leicht am Kopf verletzte, schoss den Ägypter ein anderer nieder und verwundete ihn. Präsident François Hollande sprach am Freitag vergangene Woche vom „terroristischen Charakter“des Angriffs. Schwer verletzt kam der Täter ins Krankenhaus, bevor er in dieser Woche verhört wurde – und eine erstaunliche Erklärung abgab.
Er habe nicht Menschen angreifen wollen, sondern Kunstwerke, sagte El-Hamahmy. Tatsächlich befanden sich in seinen Rucksäcken Farb-Spraydosen. Die beiden Macheten sollten der Abschreckung dienen. Mit einer „symbolischen Aktion“habe er Frankreich treffen wollen, „als Reaktion auf die Schläge der internationalen Koalition gegen die Brüder in Syrien“, soll der 29-jährige Ägypter laut französischen Medien ausgesagt haben. Er habe aus freien Stücken gehandelt und sei nicht vom sogenannten Islamischen Staat (IS) beauftragt worden. Allerdings stehe er laut Ermittlern den Thesen des IS nahe.
Er lebt mit seiner Frau, die schwanger ist, und dem gemeinsamen Sohn in den Vereinigten Arabischen Emiraten, wo er als kaufmännischer Leiter arbeitete. Behördlich bekannt war er nicht.
Sein Vater, ein pensionierter Polizeigeneral, sagte gegenüber Journa- listen, die Familie lebe einen moderaten Islam und sein Sohn habe keinerlei Anzeichen einer religiösen Radikalisierung gezeigt. Er sei ein „einfacher Junge“und habe geschäftlich in Paris zu tun gehabt.
Die Reise war seit längerem geplant. Bereits im Juni letzten Jahres hatte El-Hamahmy ein Appartement in der Nähe der Champs-Élysées gemietet, im Oktober beantragte er ein Visum. Sein Rückflug war für den 5. Februar geplant.