Die Masken des Dichters
Ankauf Die Stadt hat aus dem Nachlass von Bertolt Brechts Tochter Barbara Brecht-Schall bedeutende Stücke erworben
Heute vor 119 Jahren ist Bertolt Brecht geboren. Die ersten Monate seines Lebens hat er in dem Handwerkerhaus Auf dem Rain 7 verbracht; dort hat die Stadt Augsburg dem Dichter zu Ehren das Brechthaus eingerichtet. Eben da sind für zehn Wochen nun neue Objekte zu sehen, die die Stadt aus dem Nachlass der Brecht-Tochter Barbara Brecht-Schall erworben hat.
Zum einen ist das ein Bilder-Zyklus von aquarellierten Zeichnungen, die der Bühnenbildner und Brecht-Freund Caspar Neher für das Stück „Der Wagen des Ares“geschaffen hat. Das Drama hat Brecht nie vollständig ausgearbeitet, es ist Fragment geblieben. Die Neher-Zeichnungen geben einen Eindruck vom Inhalt: Der Kriegsgott Ares kehrt darin verletzt und ohne Beute heim, er hält einen Totenkopf in der Hand. Auf einem Blatt steht Ares in der Manege zwischen dem Gott Vulkan und der Handelsgöttin und entschuldigt sich, dass er aus dem Krieg nichts mitbringen konnte, dann tanzt die Handelsgöttin ihren Federtanz für Vulkan.
Insgesamt sind es fünf Blätter, die dem Betrachter auch vermitteln, wie eng Brecht und Neher zusammengearbeitet haben und dass Brecht von diesen Szenenentwürfen auch wieder schreibend befruchtet wurde.
Bemerkenswert sind ebenfalls die Masken von Bertolt Brecht, die die Stadt angekauft hat. Zum einen sind es zwei Gips- und eine Bronzemaske aus dem Jahr 1930, die von dem Künstler Paul Hamann angefertigt worden sind. Zum anderen ist es die Sterbemaske von Bertolt Brecht, die von dem Künstler Gerhard Thieme abgenommen wurde.
Erworben hat die Stadt Augsburg diese Objekte mit Mitteln der Wilhelm-Carl-Nagel-Stiftung. Über die Höhe der Kaufsumme machte Kulturreferent Thomas Weitzel keine Angaben.
Termin Die neuen Exponate sind bis zum 23. April im Augsburger Brecht haus zu sehen. Geöffnet hat es Dienstag bis Sonntag von 10 bis 17 Uhr.