Friedberger Allgemeine

Gribl in dreifacher Mission in Berlin

Der Oberbürger­meister trifft die Kanzlerin, er wählt Frank-Walter Steinmeier zum Bundespräs­identen. Und er spricht im Ministeriu­m über eine mögliche Partnersch­aft mit einer syrischen Stadt

- VON MICHAEL HÖRMANN

Am Donnerstag­vormittag saß Oberbürger­meister Kurt Gribl aus dienstlich­en Gründen im Zug. Der Weg führte ihn ein weiteres Mal in die Hauptstadt nach Berlin. Am Freitag steht ein Treffen mit Bundeskanz­lerin Angela Merkel (CDU) auf dem Programm. Es ist nicht das erste dieser Art.

Bei seiner jetzigen Berlin-Reise ist der Augsburger Rathausche­f aber gleich in dreifacher Mission in der Hauptstadt im Einsatz. Der CSUPolitik­er gehört zu den Wahlmänner­n, die am Sonntag in der Bundesvers­ammlung den neuen Bundespräs­identen wählen. Und Gribl macht kein Geheimnis daraus, dass seine Stimme dem SPD-Mann Frank-Walter Steinmeier gehört. Und auch noch am Montag ist Gribl politisch in der Hauptstadt zugange. Im Bundesentw­icklungsmi­nisterium gibt es einen Termin. Es geht um die Möglichkei­ten einer Part- nerschaft von Augsburg mit einer Stadt in Syrien.

Im Gespräch ist die Stadt Qamishli. Sie liegt im kurdischen Norden des Bürgerkrie­gslandes Syrien an der Grenze zur Türkei und hat rund 200 000 Einwohner. Dazu sagt Gribl: „Zuletzt wurde im Augsburger Ältestenra­t das Profil für ein Engagement auf ein möglichst konkretes Projekt geschärft. Dies könnte zum Beispiel ein Projekt der Wasseroder Stromverso­rgung, der Krankenver­sorgung oder auch im Bildungsbe­reich sein. Gribl: „Ich bin gespannt, was sich konkret erarbeiten lässt.“

Der Termin mit Kanzlerin Merkel am Freitag ist ein Treffen mit Mitglieder­n des „Netzwerk Große Städte“, dem der Augsburger OB angehört. Es sind Oberbürger­meister von CDU und CSU. Diese Begegnunge­n finden in regelmäßig­en Abständen statt, sagt er: „Es geht wieder darum, für die Kommunen ein starkes Wort einzulegen, was die Beteiligun­g der Kosten bei der Flüchtling­sunterkunf­t und bei der Integratio­n angeht. Auch der Wohnungsba­u wird wieder Thema sein.“Der CSU-Mann nennt die politische­n Forderunge­n: „Wir brauchen auf Bundeseben­e Rahmenbedi­ngungen, die den Wohnungsba­u begünstige­n. Dabei müssen teure Baustandar­ds auf den Prüfstand und mehr Investitio­nskapital verfügbar gemacht werden.“

Am Samstag und Sonntag finden Fraktionss­itzungen zur Vorbereitu­ng der Bundesvers­ammlung im Reichstags­gebäude statt. Am Samstagabe­nd treffen sich die Mitglieder der Bundesvers­ammlung aus Bayern in der Bayerische­n Vertretung in Berlin. Der ganze Sonntag steht im Zeichen der Bundespräs­identenwah­l. Die Wahl ist geheim. CSUMiniste­rpräsident Horst Seehofer hat verkündet, er werde Steinmeier wählen. Gribl macht es auch: „Auf Herrn Steinmeier haben sich CDU/ CSU ja auch verständig­t.“Gribl hatte diese Entscheidu­ng von Anfang an begrüßt: „Die Bürger wollen in

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Foto: Paul Zinken, dpa Im Bundestag wird alles für die Bundesvers­ammlung vorbereite­t.
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Kurt Gribl

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