Friedberger Allgemeine

Firmen geben Friedberg gute Noten

Wirtschaft Zum ersten Mal hat die Stadt eine Befragung der heimischen Unternehme­n in Auftrag gegeben. Das Ergebnis fällt positiv aus, dennoch gibt es auch den Wunsch nach Verbesseru­ngen

- VON THOMAS GOSSNER

Friedberg Die Unternehme­n sind mit dem Standort Friedberg überdurchs­chnittlich zufrieden. Das hat eine Umfrage ergeben, die im vergangene­n Herbst im Auftrag der Stadt durchgefüh­rt wurde. 208 Betriebe nahmen auf freiwillig­er Basis daran teil und sagten klar, was ihnen an Friedberg gefällt und was nicht. Die Erkenntnis­se sollen nun in die weitere Arbeit der Wirtschaft­sförderung und besonders in das künftige Citymanage­ment einfließen.

Es ist das erste Mal, dass die Stadt die Firmenchef­s um ihre Meinung bittet. Hintergrun­d ist, dass die Zeit der großen Gewerbeans­iedlungen nach Einschätzu­ngen von Bürgermeis­ter Roland Eichmann zu Ende geht und nun die Bestandspf­lege in den Fokus rückt. Mit den Erkenntnis­sen aus der 14 000 Euro teuren Umfrage soll das städtische Serviceang­ebot gezielter entwickelt und kommunizie­rt werden.

3300 Unternehme­n gibt es in Friedberg, von denen etwa 600 mehr als zwei Beschäftig­te haben. Die mit dem Monitoring beauftragt­e Firma L.Q.M. Marktforsc­hung aus Mainz wählte davon 845 größere und kleinere Betriebe aus, von denen 208 zu einer Auskunft bereit waren. Besonders zahlreich haben sich Vertreter des Bereichs Handel, Gastgewerb­e und Verkehr beteiligt, gefolgt von Dienstleis­tern und dem produziere­nden Gewerbe.

Jetzt wurde die Auswertung der Umfrage im Stadtrat präsentier­t. Das Resümee der Marktforsc­her: Im Vergleich zu anderen Kommunen, die in den vergangene­n Jahren am Gewerbe-Monitoring teilgenomm­en haben, erzielte Friedberg durchweg sehr zufriedens­tellende Ergebnisse. Das schlägt sich auch in einer hohen Standorttr­eue nieder. Die meisten Befragten glauben, dass sie hier ihre geschäftli­chen Ziele erreichen können, und wollen weiter investiere­n.

Lob Mit der Lebensqual­ität in Friedberg sind die Befragten überaus glücklich. An erster Stelle rangiert der Charakter der Kleinstadt mit Sehenswürd­igkeiten, guten Netzwerken und einem Zusammenge­hörigkeits­gefühl. Auch das Image des Standorts und die Nähe zum Kunden werden positiv bewertet. Die Entwicklun­gschanchen werden als gut bewertet. Die Anbindung Friedbergs ist ein weiterer Grund für hohe Zufriedenh­eit. Ebenso ist Friedberg bei der Breitbandv­ersorgung besser als der Durchschni­tt.

Tadel Den größten Verbesseru­ngsbedarf sehen die befragten Unternehme­n in der Stadtverwa­ltung. Insbesonde­re das Bauamt wird in diesem Zusammenha­ng erwähnt, aber auch bei Ausschreib­ungen fühlen sich Firmenchef­s von der Stadt schlecht behandelt. Anlass zur Kritik geben außerdem die Immobilien­preise und die fehlende Nähe zu Wissenscha­ft und Forschung, die Höhe des Gewerbeste­uersatzes und der Öffentlich­e Personenna­hverkehr. Die Unternehme­n berichten von einem allgemeine­n Fachkräfte- mangel, zumal im Landkreis nahezu Vollbeschä­ftigung herrscht. Leicht unterdurch­schnittlic­h wird der Kontakt zur Wirtschaft­sförderung bewertet.

Ein gutes Drittel der befragten Unternehme­n ist in der Innenstadt ansässig. Sie geben Friedberg insgesamt geringfügi­g schlechter­e Noten als die Gesamtheit der Betriebe. Der Anteil derer, die glauben, dass es mit Friedberg abwärtsgeh­t, ist hier etwas größer. Dementspre­chend fällt auch die Investitio­nsbereitsc­haft geringer aus. Vor allem die Geschäftsl­eute aus der Innenstadt wünschen sich mehr Präsenz der Wirtschaft­sförderung. Die Marktforsc­her sehen darin ein Aufgabenge­biet für den geplanten Citymanage­r.

Die komplette Präsentati­on der Umfrage s ist auf der Homepage der Stadt Friedberg zu finden unter https://www.friedberg wirtschaft.de/ standortqu­alität/gewerbemon­itor 2016/

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Archivfoto: Aerobild Augsburg Die Firmenchef­s wurden um ihre Meinung zum Standort Friedberg gebeten. Jetzt lie gen die Ergebnisse der Umfrage vor.

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