Big Band beeindruckt mit Vielfalt
Mit einem breiten Repertoire und musikalischer Begabung sorgte das 37-köpfige Ensemble des Staatlichen Gymnasiums für Begeisterung. Was gab es zu hören?
Friedberg Mit Tempo, Takt und prallem Programm entzündete die Big Band ein Feuerwerk in der Turnhalle des Staatlichen Gymnasiums. Das 37-köpfige Ensemble bewies mit einer breiten Palette an Stilrichtungen, dass es nicht nur Swing und Blues, sondern auch Pop, Rock und Funk kann.
Bereits der Einstieg mit Bon Jovis „Livin’ On A Prayer“sorgte für lautstarken Beifall vonseiten der Zuhörerschaft – was nicht zuletzt den treibenden Gitarrensoli geschuldet war. Nebst Stücken aus der neuzeitlichen Rockszene, darunter auch „Learn To Fly“von den Foo Fighters oder Steppenwolfs „Born To Be Wild“, spielte die Big Band typische Werke des Genres auf – wie etwa Paul Desmonds „Take Five“oder „September“von Earth, Wind And Fire.
Während Motivator und Dirigent Wolfgang Raab mit seinen Nachwuchskünstlern dem Publikum ordentlich einheizte, führten Kira Toulgaridis und Katharina Bubmann mit Witz und Esprit durch den Abend. So folgte auf Carlos Santanas „Maria Maria“– der zweiterfolgreichste Latino-Song überhaupt – Chuck Mangiones „Children of Sanchez.“Das mit seinen schwierigen Rhythmen durchaus verzinkte Stück forderte von den Schlagzeugern Taktgefühl, Genauigkeit und einiges an Konzentration.
Als Glanzpunkt fiel sicherlich „Black Velvet“in Erscheinung. Die Hommage an den King of Rock ‘n‘ Roll Elvis Presley entstammt den Federn David Tysons und Christopher Wards und wurde an diesem Abend von Beate Sobota-Ritter interpretiert. Die Lehrerin und Leitung des gymnasialen Gospelchors hauchte dem Song ihrerseits mit Stimmgewalt und rau- chigen Elementen Persönlichkeit ein.
„Musik sein“von Wincent Weiss eröffnete eine andere Facette des Konzerts. Dazu holte sich die Big Band den Unterstufenchor mit ins Boot, der dem Stück eine klangstarke, frische und lebendige Note verlieh. Auch hier belohnten die Zuhörer mit viel Beifall. Unterdessen wies „Uptown Funk“von Bruno Mars Abdrücke von Funk und Pop auf. So mancher Fuß wurde hier zum Mitwippen angeregt, wie Klaus Kreml bestätigten konnte. „Und nicht nur der Fuß“, fügte der Onkel einer Musikerin hinzu.
Zugleich bot sich die Chance für einen melancholischen Moment: Wie jedes Jahr werden einige Musiker die bislang 37-köpfige Truppe verlassen müssen. Grund dafür ist das Abitur. „Bedauernswert“, betitelte Wolfgang Raab diesen Verlust. Denn bei jenen acht abgehenden Schülern handle es sich wohl um „tragende“Musiker der Big Band. Nach einer kurzen musikalischen Einlage gab es als Dankeschön für den Spiritus Rector Konzertkarten, die obligatorische Flasche Wein und eine Anstecknadel.
Die Augsburgerinnen Guilia Stallwanger und Sarah Herold kamen extra des Konzerts wegen nach Friedberg, um ihre Freunde anzufeuern. Gleich zwei Songs wählten die Schülerinnen des Maria-WardGymnasiums zu ihren Lieblingen: Zum einen „Uptown Funk“von Bruno Mars, zum andern „Highway to Hell“von AC/DC. Wie das zusammenpasst? „Gar nicht“, so die beiden lachend.
Auch Wolfgang Raab gab sich zufrieden mit der Leistung seiner Schützlinge. „Wir hatten diesmal sehr viele Solisten – gute Einzelkönner –, die es herauszustellen galt“, betonte er. „Außerdem habe ich versucht, einen Mix zwischen sehr anspruchsvollen und leichten Arrangements zu erstellen.“Ob ihm das gelungen ist? „Auf jeden Fall“, bestätigten die Neuntklässlerinnen aus Augsburg. „Das Konzert war bunt, ansprechend und einfach toll“, waren sie sich einig.