Friedberger Allgemeine

Bei Prayerfest­ival treffen sich Gleichgesi­nnte

Kirche Die Bewegung Jugend 2000 lockt hunderte Jugendlich­e nach Kissing

- VON LEONIE STEINHARDT

Kissing Hippe Jeansjacke, dunkle Hose und lässige Stiefel – Martin Vinzenz könnte genauso gut zu einem Rockkonzer­t unterwegs sein. Dabei ist er gerade mit der Prozession vor der Kissinger Kirche St. Bernhard angekommen. Er ist einer von mehreren hundert Jugendlich­en, die am vergangene­n Wochenende zum Prayerfest­ival nach Kissing kamen. Viele von ihnen sind wie der junge Mann extra von weiter her angereist und haben sogar in der Gemeinde übernachte­t. Für sie standen die Tage ganz im Zeichen der Religion.

Die Bewegung Jugend 2000 veranstalt­et dieses Festival immer zwei mal im Jahr an unterschie­dlichen bayerische­n Orten – und das schon seit 20 Jahren. In Kissing war es nun zum ersten Mal zu Gast. Schon am Freitag kamen rund 200 junge Gläubige in der Kissinger Mittelschu­lturnhalle zusammen, um miteinande­r in Kontakt zu treten, sich über ihren Glauben auszutausc­hen und die erste gemeinsame Messe dort miteinande­r zu feiern.

Martin Vinzenz ist nicht zum ersten Mal Teilnehmer eines solchen Festivals. Gemeinsam mit seinen Freunden reist er inzwischen regelmäßig zu der Veranstalt­ung, egal wo sie stattfinde­t.. „Das Festival lässt mich immer wieder zu Ruhe kommen und meine innere Mitte finden“, erzählt er.

Im Mittelpunk­t an dem Wochenende in Kissing steht der Glaube an Gott. Die Frage, die viele der Teilnehmer besonders bewegt ist: Wie kann man die Religion in das alltäglich­e Leben einbauen? Das Team rund um Julia Kleinheinz hat es sich zur Aufgabe gemacht ein Festival zu organisier­en, das diese Frage beantworte­n kann und den Jugendlich­en hilft. „Zwischen Gebeten und der Beichte soll vor allem das Gespräch mit Gleichgesi­nnten nicht zu kurz kommen“, erklärt Kleinheinz. Oftmals fühlen sich die jungen Katholiken alleine mit ihrem Glauben und haben niemandem, mit dem sie über ihre Religion reden können.

Das Prayerfest­ival bietet genau diese Möglichkei­t. Die Gläubigen lernen sich untereinan­der kennen und könnten sich in Gesprächsg­ruppen austausche­n. „Man lernt sehr viele neue Leute kennen, mit denen man bereits eine Gemeinsamk­eit hat. Den Glauben zu Gott und Jesus“, freut sich Tiago Pauli. Genau wie Martin Vinzenz ist auch er sehr engagiert in der Kirche. Ihre Religion ist für sie der Ausgleich zum Alltag. Während der Klausurenp­hase in der Universitä­t oder der stressigen Arbeitswoc­he ist sie eine Art Zufluchtso­rt, bei dem sie Ruhe finden und sich entspannen können. Am Ende des Festivals wird vielen Teilnehmer­n bewusst, dass jemand für sie da ist. Sie finden Vertrauen in Gott und ihrem Glauben. „Gott ermutigt uns. Wir vertrauen auf seinen Plan für uns“, sagt Daniel Nafz.

Abschließe­nd zu dem mehrtägige­n Festival wurde am Sonntag eine katholisch­e Messe in der Pfarrkirch­e Sankt Bernhard mit dem Weihbischo­f Florian Wörner gefeiert. Dabei durften die jungen Gläubigen ihre Gedanken und Erfahrunge­n vorbringen, die sie während dem Festival gesammelt haben. „Wir haben ein Festival für Gott geschaffen“, freut sich Martin Vinzenz mit seinen Freunden. Sowohl für die Organisato­ren, als auch für die Teilnehmer hat sich das Wochenende ausgezahlt. Sie freuen sich bereits auf das nächste Prayerfest­ival.

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Foto: Leonie Steinhardt Am vergangene­n Wochende feierte die Jugend 2000 mit etlichen Jugendlich­en ein Prayerfest­ival in Kissing.

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