Bei Prayerfestival treffen sich Gleichgesinnte
Kirche Die Bewegung Jugend 2000 lockt hunderte Jugendliche nach Kissing
Kissing Hippe Jeansjacke, dunkle Hose und lässige Stiefel – Martin Vinzenz könnte genauso gut zu einem Rockkonzert unterwegs sein. Dabei ist er gerade mit der Prozession vor der Kissinger Kirche St. Bernhard angekommen. Er ist einer von mehreren hundert Jugendlichen, die am vergangenen Wochenende zum Prayerfestival nach Kissing kamen. Viele von ihnen sind wie der junge Mann extra von weiter her angereist und haben sogar in der Gemeinde übernachtet. Für sie standen die Tage ganz im Zeichen der Religion.
Die Bewegung Jugend 2000 veranstaltet dieses Festival immer zwei mal im Jahr an unterschiedlichen bayerischen Orten – und das schon seit 20 Jahren. In Kissing war es nun zum ersten Mal zu Gast. Schon am Freitag kamen rund 200 junge Gläubige in der Kissinger Mittelschulturnhalle zusammen, um miteinander in Kontakt zu treten, sich über ihren Glauben auszutauschen und die erste gemeinsame Messe dort miteinander zu feiern.
Martin Vinzenz ist nicht zum ersten Mal Teilnehmer eines solchen Festivals. Gemeinsam mit seinen Freunden reist er inzwischen regelmäßig zu der Veranstaltung, egal wo sie stattfindet.. „Das Festival lässt mich immer wieder zu Ruhe kommen und meine innere Mitte finden“, erzählt er.
Im Mittelpunkt an dem Wochenende in Kissing steht der Glaube an Gott. Die Frage, die viele der Teilnehmer besonders bewegt ist: Wie kann man die Religion in das alltägliche Leben einbauen? Das Team rund um Julia Kleinheinz hat es sich zur Aufgabe gemacht ein Festival zu organisieren, das diese Frage beantworten kann und den Jugendlichen hilft. „Zwischen Gebeten und der Beichte soll vor allem das Gespräch mit Gleichgesinnten nicht zu kurz kommen“, erklärt Kleinheinz. Oftmals fühlen sich die jungen Katholiken alleine mit ihrem Glauben und haben niemandem, mit dem sie über ihre Religion reden können.
Das Prayerfestival bietet genau diese Möglichkeit. Die Gläubigen lernen sich untereinander kennen und könnten sich in Gesprächsgruppen austauschen. „Man lernt sehr viele neue Leute kennen, mit denen man bereits eine Gemeinsamkeit hat. Den Glauben zu Gott und Jesus“, freut sich Tiago Pauli. Genau wie Martin Vinzenz ist auch er sehr engagiert in der Kirche. Ihre Religion ist für sie der Ausgleich zum Alltag. Während der Klausurenphase in der Universität oder der stressigen Arbeitswoche ist sie eine Art Zufluchtsort, bei dem sie Ruhe finden und sich entspannen können. Am Ende des Festivals wird vielen Teilnehmern bewusst, dass jemand für sie da ist. Sie finden Vertrauen in Gott und ihrem Glauben. „Gott ermutigt uns. Wir vertrauen auf seinen Plan für uns“, sagt Daniel Nafz.
Abschließend zu dem mehrtägigen Festival wurde am Sonntag eine katholische Messe in der Pfarrkirche Sankt Bernhard mit dem Weihbischof Florian Wörner gefeiert. Dabei durften die jungen Gläubigen ihre Gedanken und Erfahrungen vorbringen, die sie während dem Festival gesammelt haben. „Wir haben ein Festival für Gott geschaffen“, freut sich Martin Vinzenz mit seinen Freunden. Sowohl für die Organisatoren, als auch für die Teilnehmer hat sich das Wochenende ausgezahlt. Sie freuen sich bereits auf das nächste Prayerfestival.